Du möchtest dir eine Helmkamera anzuschaffen und fragst dich, ob der Kauf sich lohnt? Du musst nicht unbedingt auf dem Mountainbike die Schwerkraft aushebeln, damit eine Actioncam ein echter Gewinn für dich ist. Vielleicht fährst du auch einfach auf dem Rennrad oder einem Trekkingrad durch eine wunderschöne Landschaft und willst ein paar Bilder machen.
Anhalten, Handy raus, fotografieren, Handy wieder einpacken… umständlich! Da ist es doch viel praktischer, wenn die Kamera schon am Helm oder am Fahrrad auf ihren Einsatz wartet. Aber was zeichnet Helmkameras, Sportkameras und Action Cams aus?
“If it isn’t on Insta it didn’t happen!”, damit ist die Voraussetzung für den Kauf einer vielseitigen und stets einsatzbereiten Mini-Kamera auch schon erklärt. Vom Foodie bis zum Paragliding, vom Moshpit bis zum Haie füttern, es ist heute üblich, alles festzuhalten und zu teilen. Das Prinzip: Du bist immer in Action, deine Kamera macht faszinierende Bilder davon (daher auch der englische Name Actioncam), und du kannst deine Follower mitfiebern lassen.
Helmkamera, Actioncam oder Sportkamera – gemeint ist meist das gleiche Gerät. Eine kompakte, leichte Kamera, die möglichst gute Bildstabilität bei starker Bewegung bietet. Die Einstellungsmöglichkeiten halten sich in Grenzen, du kannst dich voll und ganz auf deine Aktivität konzentrieren und musst dich nicht mit Tiefenschärfe, Belichtungszeit und ähnlichem herumschlagen.
Wofür brauchst du eine Helmkamera – Bilder oder Film?
Die meisten Geräte können beides, Fotos schießen und Filme machen. Du musst dich darum nicht vor dem Kauf für eine Funktion entscheiden. Es gibt allerdings Kameras, die eines davon ganz besonders gut können. Wenn du eher Bilder machen willst, solltest du dir eine Helmkamera aussuchen, die gute Fotos macht. Auch für Videoaufnahmen gibt es Spezialisten.
Hier siehst du gut, wie klein eine Helmkamera ist. Schwer vorstellbar, dass die Mini-Kameras gute Bilder liefern – tun sie aber! Bild © GoPro
Das können Helmkameras und Actioncams
Handy, Fotoapparat oder Helmkamera – Bild ist doch Bild, oder?? Ober ist eine Helmkamera etwas anderes als eine Actioncam?
- Die Helmkamera ist kein “normaler” Fotoapparat.
- Sie ist dafür gemacht, bei schneller Bewegung gute Bilder zu machen.
- Es gibt viele unterschiedliche Halterungen – von Surfbretthalterungen bis hin zu Hundegeschirren, die deiner Kreativität unbegrenzte Möglichkeiten bieten.
- Die Bedienung ist sehr einfach.
- Auch die Funktionen können sich von anderen Fotoapparaten unterscheiden. Egal von welchem Hersteller und welches Modell… die meisten Actioncams können ein paar Dinge, die dein Handy oder auch eine “richtige” Kamera nicht können.
Klein und leicht
Die Kamera soll dich in action filmen oder fotografieren und dir dabei nicht auf den Wecker gehen. Darum sind die Geräte klein und möglichst leicht. Gerade wenn du die Kamera wirklich am Kopf trägst, oder sie an einem Verlängerungsarm steckt, darf sie auf keinen Fall zu schwer sein. Ein Beispiel: Die aktuelle GoPro Hero 12 Black wiegt schlanke 153 Gramm. Dabei hat sie Abmessungen von ca. 71x51x34mm, womit sie tatsächlich Hosentaschenformat hat!
Bildqualität + Ton
Zum Thema "Bildqualität der Helmkamera" könnte ein ganzes Buch geschrieben werden. Videostabilisierung sorgt dafür, dass deine Dirtbike-Rides auf dem Pumptrack beim Videoabend nicht allen Zuschauern den Magen umdrehen. Eine hohe Bildauflösung bietet gestochen scharfe Aufnahmen bei Fotos und Videos. Es gibt Kameras mit mehreren Objektiven, die 360°-Aufnahmen machen können. Sogar scharfe Unterwasseraufnahmen sind drin (aber beim Fahrradfahrer eher selten). Hier lohnt es sich auf jeden Fall, die Spezifikationen der einzelnen Modelle zu vergleichen und den passenden Fotoapparat auszusuchen.
Auch bei der Tonqualität übertreffen die kleinen Würfel so manches andere Gerät lässig, notfalls kannst du dem Sound mit einem Mikrofon auf die Sprünge helfen.
Eine Helmkamera ist sicher vor Wasser und Staub
Wasserdicht und staubgesichert sind Helmkameras eigentlich in der Regel alle – Ehrensache! Wo gehobelt wird, fallen Späne und wo Action ist, geht es dreckig ab! Alles andere wäre von den Herstellern echt grob fahrlässig. Die meisten Sportcams vertragen zudem grobes Handling deutlich besser als ein Smartphone oder eine andere Kamera. Kameras für den Extremeinsatz am MTB oder beim Sport haben einen robusten Korpus und bruchsichere Objektive, damit sie Stürze oder Schläge überleben (und aufnehmen).
Es gibt auch Kameras, die ausdrücklich unter Wasser verwendet werden können. Bis zu welcher Tiefe sie tauchen dürfen, verraten dir die Spezifikationen.
Du erkennst die gute Qualität einer Top-Helmkamera daran, dass sie keinen zusätzlichen Schutz braucht. Günstigere Modelle stecken in einem abnehmbaren Plastikgehäuse, das du öffnen musst, um die Kamera zu entnehmen.
Sprachsteuerung
Wenn du mitten drin bist im Abenteuer, hast du selten die Hände frei. Wenn du beim Biken lange nach dem Auslöser fummeln musst, ist die geile Stelle des Trail wahrscheinlich längst vorbei. Gerade Radfahrer tragen meist Handschuhe, das macht die Bedienung kleiner Knöpfe praktisch unmöglich. Wie also gibst du deiner Bike-Kamera das “Go!”? Es gibt hier unterschiedliche Ansätze:
- Manche Helmkameras haben einen Knopf. In Zahlen: 1. An, aus, das war’s. Machbar. Auch mit Handschuhen und in Bewegung.
- Sprachsteuerung ist ein anderer Ansatz. “Starten!” oder “Stoppen!” setzt die Kamera in Bewegung oder stoppt die Aufnahme. Sogar Befehle wie “Zeitraffer starten!” oder der Sprung zwischen Foto- und Videomodus per Sprachbefehl sind möglich.
Einer für alle – der ultimative An/Aus-Knopf. Bild © GoPro
Verschiedene Befestigungsmöglichkeiten
Klettern, Fahrrad fahren, surfen oder skaten – egal, welchen Sport du machst, wahrscheinlich brauchst du beide Hände! Darum sind unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten ein wichtiger Bestandteil der Ausstattung einer Helmkamera. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wo du sie befestigen kannst.
Konnektivität der Helmkamera
Eine Helmkamera ohne interaktive Fähigkeiten würde heute wohl keiner mehr kaufen. Darum bieten die kleinen Multitalente vielfältige Konnektivität. Bluetooth, WLAN und GPS sind der Standard.
Wie befestigst du am Fahrrad eine Kamera?
Gerade Premiumhersteller wie Gopro bieten eine riesige Menge an Kamera-Zubehör an, darunter zahllose Halterungen, Stative und Befestigungsmöglichkeiten für ihre Cams. Klar, die Helmkamera fährt gerne am Helm mit, das sagt ja ihr Name. Aber schon hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Oben auf dem Helm, seitlich am Helm, mit Abstandshalter, angeschraubt, geklemmt oder geklebt... Raucht dir schon der Kopf? Wir haben den Saugnapf für’s Surfbrett oder das Hundegeschirr doch noch gar nicht erwähnt!
Helmkamera auf dem Helm
Eine Helmkamera wirklich als Helmkamera am Fahrradhelm zu tragen, liefert spannende Bilder, allerdings immer ein bisschen aus der Vogelperspektive. Außerdem sind deine Aufnahmen hier gerne auch stark bewegt (böse Zungen würden es auch “verwackelt” nennen), denn jedes Kopfnicken und jede Drehung macht die Cam logischerweise mit. Hier kommt dir die sagenhafte Bildstabilität, die Sport-Kameras heute beherrschen, sehr zugute. Sie gleicht so manches Kopfnicken aus. Wenn du den Kopf allerdings drehst, dreht sich die Helmkamera natürlich mit. Aber wo und wie kriegst du die Helmkamera an deinen Helm? Und natürlich so, dass sie dir nicht unterwegs verloren geht? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:
So kannst du die Helmkamera befestigen:
- Klebehalterungen sind eine einfache und sehr flexible Art, die Kamera mit dem Helm zu verbinden
- Kopfgurte sind ebenfalls erhältlich, aber da du ja sicher mit Helm unterwegs bist, sind sie für Fahrradfahrer eher uninteressant
- Es gibt gerade bei MTB Helmen und Fullface-Helmen einige Modelle, die eine Halterung für die Helmkamera haben.
- Der wichtigste Punkt – egal welche Halterung du verwendest – sie muss so fest sitzen, dass du deine Helmkamera unterwegs auf keinen Fall verlierst!
- Meist kannst du die Halterung noch anpassen und die Neigung oder den Winkel und damit den Bildausschnitt verändern.
“Helmkamera” vor der Brust
Auch am Körper, aber deutlich stabiler als auf dem Helm, fährt deine Sportkamera in einem Brustgurt mit. Die Perspektive ändert sich ebenfalls, denn die Kamera sitzt hier locker 30 Zentimeter tiefer als auf dem Fahrradhelm. Dafür belastet kein zusätzliches Gewicht deinen Kopf und die Kamera ist bei Stürzen nicht exponiert. Du kommst außerdem leichter an die Kamera heran, um sie zu bedienen.
Kamera am Lenker
Generell hast du zwei Möglichkeiten, die Helmkamera auch an Lenker einzusetzen. Du kannst sie nach vorne filmen lassen – und damit beispielsweise die krassesten Downhillstrecken des Jahres dokumentieren. Du kannst die Linse auch auf dich richten und damit wahlweise den Angstschweiß oder das fette Grinsen festhalten. So wird aus der Helmkamera eine Lenkerkamera (nicht zu verwechseln mit der Dashcam, mehr dazu weiter unten).
Mit einem Verlängerungsarm kannst du dich auf dem Fahrrad besonders gut in Szene setzen! Bild © GoPro
- Eine Lenkerhalterung ist wahrscheinlich deine erste Idee, wenn du die Cam am Cockpit befestigen willst. Funktioniert prima.
- Es gibt aber auch Klemmen, die am Fahrradlenker und auch an vielen anderen Stellen funktionieren.
- Eine Halterung mit flexiblen Gummibändern hält an vielen Stellen des Fahrrads, zum Beispiel auch an der Sattelstütze, wenn du den Auftrag bekommst, auf dem Singletrail deine*n Hintermann*frau zu filmen.
- Mit einer Lenkerhalterung mit einem langen, klappbarem Arm kann deine Helmkamera dich aus der Entfernung und aus beliebig wählbaren Perspektiven filmen – es gibt nichts besseres für echtes Hollywood-Feeling! Sicherlich ist das nicht in jeder Situation eine sichere Option, aber hin und wieder kannst du damit sensationelle Bilder erstellen!
Helmkamera am Griff
Der gute, alte Selfie-Stick – im Umkreis einiger Sehenswürdigkeiten ist er mittlerweile verboten. Auf deinem Hometrail oder auf dem Pumptrack wird wohl niemand etwas dagegen haben, wenn du die Helmkamera abmontierst, um sie an einer Griffstange anzubringen. Der Vorteil: Interessante Perspektiven. Der Nachteil aber liegt auf der Hand, oder besser in der Hand. Eine Hand voller Helmkamera bedeutet eine Hand weniger am Lenker.
Weiteres Zubehör für eine Helmkamera
Die Hersteller der Kameras bieten viele praktische Erweiterungen zu deiner Kamera an. Von einer Hülle mit Auftrieb, die schwimmt und dafür sorgt, dass dir die Kamera nicht absäuft über Mikrofone bis hin zu kleinen Beleuchtungselementen gibt es für jede Art Vergnügen die passende Ausstattung. Hier lohnt es sich auch durchaus im Netz nach den Ideen von Drittanbietern zu suchen, die zu weit verbreiteten Kamera-Modellen cooles Zubehör erfinden.
Welche Helmkamera solltest du kaufen?
Welche Firma, welches Modell? Oder tut’s auch dein Handy? Generell machen Helmkameras wahrscheinlich bessere Bilder als ein Handy, vor allem, wenn viel Bewegung im Spiel ist. Sie sind auch in der Regel deutlich robuster als die meisten Smartphones. Die vielen unterschiedlichen Halterungen ermöglichen außerdem ein breites Einsatzfeld, wo ein Handy einfach nicht mithalten kann. Der Vorteil von Handyaufnahmen ist natürlich, dass du sie direkt mit allerlei Apps bearbeiten kannst. Bei der Helmkamera musst du den Umweg über PC oder Handy nehmen, wenn du dir Panda-Ohren aufsetzen willst.
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Helmkamera
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Handy
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Größe
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Gewicht
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Bildqualität
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Haltbarkeit
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Bearbeitungsmöglichkeiten
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Ansonsten solltest du eine Helmkamera von einer bekannten Marke kaufen, wenn du lange Freude haben willst daran. No-Name-Produkte können mit der Bildqualität und der Haltbarkeit guter Produkte oft nicht mithalten.
Auch eine gute Frage:
Was kostet eine Helmkamera?
Schon unter 100 Euro kannst du eine ordentliche Helmkamera kaufen, die Funktionen sind dann aber eher “basic”. Ausgefeilte Modelle mit hervorragender Bildqualität und guter Bedienbarkeit gibt es ab etwa 250 bis 300 Euro. Auch die Kameras von Marktführer GoPro starten in diesem Segment, du findest sie hier im Onlineshop.
Stichwort Dashcam – ist auf dem Fahrrad eine Helmkamera überhaupt erlaubt?
Um hier eine Antwort zu finden, ist zunächst eine Unterscheidung notwendig, denn es ist etwas völlig anderes, ob du deinen Tag im Bikepark mit der Helmkamera aufzeichnest, um hinterher in Erinnerungen zu schwelgen oder ob du am Citybike eine Dashcam montierst, die Beweise sammelt.
Was ist der Unterschied zwischen Dashcam und Helmkamera?
Grundsätzlich gibt es wenig Unterschiede, Kamera ist Kamera – ob du nun eine Helmkamera hast, oder das Gerät an einem Brustgurt, auf einer Griffstange oder am Lenker sitzt, ist völlig egal. Eine Helmkamera oder Actioncam soll allerdings möglichst gute Bilder liefern, diese Kameras sind zwar klein, aber nicht winzig. Eine Dashcam soll im Notfall einen Unfallhergang belegen, die Bildqualität ist deshalb ziemlich egal. Diese Kameras sollen eher unauffällig untergebracht werden können, darum sind sie oft wirklich winzig.
Der Unterschied ist eher die Intention des Filmemachers. Willst du deine Abenteuer auf dem MTB, Rennrad oder Gravelbike festhalten? Dann tust du das mit einer Actioncam, einer Helmkamera oder einer Lenkerkamera. Wenn du den Straßenverkehr dokumentierst, um die Videoaufnahmen hinterher im Falle eines Unfalls als Beweismittel einzusetzen, spricht man auch beim Fahrrad von einer Dashcam. Das Armaturenbrett im Auto heißt auf Englisch “dashboard”, daher haben die kleinen Verkehrsüberwacher ihren Namen.
Achtung! Es gelten strenge Gesetzesvorgaben, die den Datenschutz und die Verwendbarkeit dieser Beweismittel vor Gericht regeln. Das gilt nicht nur für die Dashcam, auch bei den Aufnahmen der Helmkamera ist auf den Datenschutz zu achten.
In manchen Ländern ist der Einsatz kleiner Kameras unterwegs aus Datenschutzgründen noch strenger geregelt! Wenn du mit deinem Fahrrad auf Reisen gehst, solltest du dich daher genau informieren, was du filmen darfst – und was nicht!
Kauf die Helmkamera gleich im Set!
Es gibt die Mini-Kamera einzeln, dann kannst du selbst das Zubehör kaufen, das dir sinnvoll erscheint. Es gibt aber auch "Bundles", also Pakete, die die Kamera enthalten und das nötige Zubehör gleich mitbringen. Ein Transportcase, Halterungen oder zusätzliche Akkus, die Zusammensetzungen sind unterschiedlich. Manchmal sind diese Bundles schon passend zum Einsatzzweck zusammengestellt, sie sind dann das “Wassersport-Bundle”, das “Bike-Set” oder eine Komplettausstattung für Motorradfahrer.
Wichtig! Du brauchst natürlich die passende Speicherkarte, sie ist bei einer Helmkamera eventuell nicht dabei. In einem Set oder Bundle kann die Karte aber enthalten sein. Wenn du eine Helmkamera online bestellen willst, kannst du in der Artikelbeschreibung erfahren, welche Ausstattung sie hat.