Die Frage, ob mit festgeklickten Füßen pedaliert wird oder doch besser auf breiten, flachen Pedalen, trennt die Fahrradwelt in zwei Lager. Wenn du in dieser Diskussion auf neutralem Terrain bleiben möchtest, kannst du mit Kombipedalen die Vorzüge beider Systeme genießen. Alle Pedal-Arten haben Vorteile und Nachteile, wir stellen sie dir hier vor. Außerdem kannst du erfahren, was smarte Pedale sind, und was die Straßenverkehrsordnung zum Thema Pedalen zu sagen hat.
Die Pedale übertragen deine Tretkraft auf die Kette, so fährt dein Fahrrad vorwärts. Ohne Fahrradpedale? Musst du schieben …
Fahrradpedale müssen allgemein einiges über sich ergehen lassen! Du trittst sie, stehst auf ihnen, pflegst sie nicht und verlangst dennoch einen zuverlässigen Dienst! Auf kaum ein anderes Bauteil deines Fahrrads wirken solche Kräfte, wie sie die Pedale einstecken müssen. Wenn du dich im Wiegetritt einen Berg hinaufkämpfst, lastet dein gesamtes Körpergewicht auf ihnen. Daher sind Pedale absolut heavy-duty was ihre Bauweise und die Materialien angeht. Und hier ist es auch ausnahmsweise egal, ob du ein Rennrad, ein Downhillbike, ein E-Bike oder ein Dirtbike fährst. Die Pedale müssen ordentlich was aushalten, der Rest ist (beinahe) Nebensache.
Worauf stehst du denn so?
Prinzipiell gibt es drei Pedal-Arten: Klickpedale, Plattform-Pedale und einen Mix aus beidem.
Plattformpedale
Plattformpedale gibt es unter verschiedenen Namen:
- Flats
- Cages
- Tatzen
- Bärentatzen
- Blockpedale
- Normpedal
Die Pedale unterscheiden sich dann noch etwas, aber das System ist das gleiche, du hast eine mehr oder weniger ausladende Trittfläche, auf der der Schuh Halt findet, ohne fixiert zu werden. Flats oder Plattformpedale ist der Oberbegriff. Blockpedale haben eine platte Oberfläche, auf der Riffel oder ein schleifpapierähnlicher Belag für Halt sorgt. Cages haben einen griffigen Rand aus Metallband. Tatzen und Bärentatzen bezeichnen Fahrradpedale, die sich mit Pins, also kleinen Spitzen, in der Schuhsohle festbeißen und so für eine gute Kraftübertragung und viel Halt sorgen. Da der Fuß beweglich ist, aber trotzdem guten Halt findet, sind Tatzen und Cages die beliebtesten Mountainbike-Pedale. Vor allem Mountainbiker, die anspruchsvolles Gelände lieben, sind gerne auf diesen Pedalen unterwegs. Bei einem verissenen Jump erst noch den Schuh aus der MTB-Pedale auszuklinken, würde wertvolle Zeit kosten und den Biker unnötig gefährden.
Vorteile von Plattformpedalen:
- flexibler Stand
- die Füße sind frei beweglich, daher sind sie meist MTB-Pedale und besonders bei Alltagsradlern, Trail-Bikern, Enduro-Fahrern, Freeridern und an Dirt Bikes beliebt
- es werden keine speziellen Schuhe vorausgesetzt
Nachteile von Plattformpedalen:
- schlechtere Kraftübertragung
- weniger Kontrolle über das Bike
Klickpedale
Du findest Klickpedale auch unter den folgenden Bezeichnungen:
- Klickis
- Systempedale
- Cleats
Je schneller ein Sportler auf seinem Bike werden will, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auf Klickpedalen unterwegs ist. Klickis bieten einfach besseren Halt, gerade bei Nässe erhöht das die Sicherheit auf dem Fahrrad. Die direkte Kraftübertragung steigert außerdem die Effizienz, deine Trittkraft wird optimal auf den Antrieb übertragen, denn du kannst nicht nur in die Pedale treten, sondern auch an ihr ziehen. Während Rennradfahrer die bessere Kraftübertragung schätzen, freuen sich Mountainbiker über die perfekte Kontrolle, die ihnen die Verbindung zwischen MTB und Biker liefert, vor allem bei Marathon und XC-Fahrern sind MTB-Pedale mit Klick beliebt.
Die Befestigung der Adapterplatten des Bike-Schuhs am Fahrradpedal kann über unterschiedliche Systeme erfolgen. Viele Systeme rasten mit einem “Klick” ein, daher kommt der auch Name Klickpedale. Gerade bei Mountainbikes rasten manche Klickpedale nicht ein, die Schuhe werden von starken Magneten am Pedal gehalten. Bei einem Sturz hast du die Füße so schneller frei und kannst dich mit den Beinen abstützen.
Die Füße haften aber nicht völlig starr am Fahrrad, etwas Bewegungsfreiheit ist meistens gegeben, bevor die Schuhe sich vom Pedal ablösen, dieser Bewegungsradius heißt “Float”. Um den Fuß vom Pedal zu lösen, musst du die Ferse nach außen drehen. Bei wieviel Kraft die Schuhe sich ausklinken, kann bei vielen Pedalen individuell eingestellt werden. Damit die Pedale einrasten können, müssen die Schuhe eine Adapterplatte haben, spezielle Fahrradschuhe sind also ein Muss. Diese Adapterplatten heißen Cleats, sie sind entweder schon in den Schuhen vorhanden, oder du musst sie nachträglich in eine Aussparung in der Sohle verschrauben.
Vor allem Rennradfahrer schätzen die kompromisslose Kraftübertragung, die nur Klickpedale bieten können, daher sind Klickies klassische Rennrad-Pedale.
Vorteile von Klickpedalen:
- perfekte Kraftübertragung
- hohe Kontrolle durch eine direkte Verbindung zum Bike
Nachteile von Klickpedalen:
- spezielle Schuhe sind Voraussetzung
- sowohl die Adapterplatte der Schuhe als auch die Pedale müssen sauber gehalten werden, sonst rastet der Schuh nicht mehr ordentlich ein
- durch zu spätes Auslösen kann es zu unschönen Stürzen kommen
- das Fahren mit Klickpedalen braucht etwas Übung, es muss gelernt werden
- auf der Adapterplatte wird es schnell rutschig, wenn du läufst; bei Schiebepassagen ist daher Vorsicht geboten
Kombipedale können beides
Wenn du dich nicht entscheiden kannst zwischen Fahrradpedalen mit oder ohne Klick, sind Kombipedale eine gute Wahl. Sie haben ein Klicksystem, aber außen herum noch genug Material, dass du auch mit normalen Schuhen darauf Halt findest.
Es gibt aber auch Haken oder Toe Caps, mit denen du deine Pedale pimpen kannst. Diese Haken klemmen die Schuhkappe von vorne ein und verbessern den Halt. Pedal-Riemen funktionieren ähnlich. Beide finden sich oft an stilsicheren Fixies. Ein Mix aus Metallkäfig und Lederriemen ist an Retro-Rennrädern sehr beliebt.
Mit 3 Fragen blitzschnell zum passenden Pedal:
- Klickpedale oder Plattformpedale?
- Für welches Einsatzgebiet sollte das Fahrradpedal ausgelegt sein? Für Mountainbikes und Rennräder gibt es beide Pedal-Arten, auch für Trekkingbikes kannst du Klickpedale kaufen. Alle anderen Fahrräder sind meist mit Blockpedalen unterwegs.
- Aus welchem Material sollen die Pedale sein? Das Material hat einen großen Einfluß auf das Gewicht der Fahrradpedale, außerdem schlägt sich die Wahl von Alu, Stahl, Magnesium oder Kunststoff direkt im Preis nieder.
Smarte Pedale von Garmin
Warum die Leistung nicht direkt dort abnehmen, wo sie entsteht? So oder so ähnlich war wohl der Gedankengang, der zu Garmins smarten Pedalen geführt hat. In die Klickpedale sind Leistungsmesser integriert, die Werte wie die Dauer der Pedalumdrehungen oder die Kraftverteilung messen. So liefern sie ein genaues Bild deines Fahrverhaltens und helfen dir dabei, Höchstleistung zu bringen. Ganz billig sind diese Pedale natürlich nicht, außerdem darfst du nicht vergessen, rechtzeitig Batterien nachzulegen. Für Leistungssportler und ambitionierte Hobbybiker sind diese Pedale allerdings hervorragende Trainingswerkzeuge.
Wissenswertes zum Thema Fahrradpedale:
Passen alle Pedale an mein Fahrrad?
Egal ob Mountainbike, City-Bike, Rennrad oder Trekkingbike, die Gewinde zwischen Pedal und Kurbel sind genormt. 9/16 Zoll findest du an den meisten Fahrrädern, 1/2 Zoll gibt es hauptsächlich an BMX-Bikes. Es gibt aber ein rechtes und ein linkes Pedal, die Gewinde sind unterschiedlich gedreht!
Was wiegen Fahrrad-Pedale?
Leichte Rennrad-Kickis wiegen etwa 240 Gramm, ein Paar massive Enduro-Plattformpedale mit Pins schlägt mit etwa 500 Gramm zu Buche. Hier kommt es natürlich vor allem auf das Material an. Klickpedale sind meist die leichtere Variante.
Was? Keine Pedale am neuen Bike?
Da hast du dir eine neues Fahrrad geleistet, es wird geliefert und dann das – im Karton sind keine Pedale! Frechheit? Nein, keine Frechheit, die Fahrradhersteller können ja nicht vorhersehen, ob du lieber Klickies oder Flats fahren möchtest, daher sind gerade bei hochwertigen und sportlichen Fahrrädern keine Pedale mit in der Versandkiste. Je versierter der Biker, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die mitgelieferten Pedale ohnehin in der Tonne landen, daher verzichten die Fahrradschmieden immer öfter darauf, Pedale mitzuliefern. Das Geld, das so eingespart wird, fließt dann eben in andere Komponenten.
Die StVO redet ein Wörtchen mit…
Das ist der Part, den stilbewusste Biker gar nicht gerne hören – am Fahrrad sind orange leuchtende Reflektoren an den Seiten der Pedale vorgeschrieben, die nach vorne und hinten leuchten. Nur damit wir das mal erwähnt haben.
Die Pedale, das Pedal – was ist richtig?
Hier gibt es tatsächlich große Unstimmigkeiten, damit du als Fahrradprofi auftreten kannst, verraten wir dir die korrekte Bezeichnung. Richtig ist – laut Duden – beides! Das Pedal, die Pedale ist die offizielle Variante, da aber viele Menschen von die Pedale, die Pedalen sprechen, wurde auch das in die Wortliste aufgenommen. Du kannst also nichts falsch machen! Fußhebel ist übrigens die einzige andere Bezeichnung für Pedal.
Hier gibt’s Pedale
In unserem Onlineshop unter der Kategorie Pedale findest du eine riesige Auswahl verschiedener Modelle. Klickpedale, Flatpedals, Plattformpedale mit Schlaufe und vieles mehr. Für jeden Geschmack sind hier die qualitativ hochwertigsten Pedale zu haben, bekannte Hersteller wie Crankbrothers, Acros, SQLab, Shimano, Cinelli oder Race Face bauen hervorragende Pedale für MTB und Rennrad. Natürlich liefern wir Pedale immer passend zu deinem Bike, daher gibt es sie in vielen unterschiedlichen Farben, rot, blau, schwarz oder ganz bunt, hier sind deiner Farbenfreude keine Grenzen gesetzt.
Außerdem versorgen wir dich mit den passenden Fahrradschuhen. Du kannst Mountainbikeschuhe mit Klickplatte und mit normaler Sohle kaufen, auch Rennradschuhe gibt es “mit und ohne”, meist sind Rennradschuhe aber ab Werk mit Cleats versehen. Du findest auf BMO aber auch Cleats, also Schuhplatten zum nachträglichen Einbau und anderes Zubehör zu deinen Pedalen.