Es gibt ältere Innenlager-Systeme, die jahrelang gut funktioniert haben, heute gelten Hochachsen allerdings als Standard, die meisten neuen Fahrräder werden mit einer Hohlachse und einer zweiteiligen Kurbel ausgestattet. Hier findest du Ersatz für ein abgefahrenes Innenlager oder feinste Komponenten für deine Custom–Handaufbauten.
Kette, Ritzel oder Reifen – alles was am Fahrrad ständig in Bewegung ist, ist Verschleiß unterworfen. Und da gehört das Innenlager oder Tretlager dazu.
Das Innenlager gehört zum Antrieb deines Fahrrads. Ein Innenlager für Hohlachsen besteht aus zwei Lagerschalen links und rechts, dazwischen liegt ein Verbindungsstück, das Gehäuse. Jeder Fahrradrahmen hat eine Öffnung (aka “das Tretlagergehäuse”), dort wird das Innenlager verschraubt oder eingepresst. Die Kurbelwelle (= die Verbindung der beiden Kurbelarme) darin bleibt dabei drehbar, dafür sorgen die beiden Lagerschalen. So kannst du die Kurbel bewegen und dein Bike fährt. Bei anderen Innenlagern gehört die Kurbelwelle zum Lager, bei Hohlachsen ist sie aber Teil der Kurbel. Du musst also zu einem Hohllager eine entsprechende Kurbel kaufen, die die Achse mitbringt (oder umgekehrt).
Fun Fact: Bei einem Hohlachsen-Innenlager liegen die Lagerschalen, und damit das eigentliche Lager, nicht innen im Tretlagergehäuse, sondern sie sind gut sichtbar links und rechts davon platziert. Streng genommen haben wir es hier also nicht mit Innenlagern zu tun, vielmehr wäre der etwas veraltete Begriff “Tretlager” richtiger.
Welche Größe muss mein neues Innenlager haben?
Da sich die Hersteller von Kurbeln, Innenlagern und Rahmen nicht auf genormte Größen einigen wollten, gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Innenlagern. Zum einen gibt es verschiedene Bauarten, neben Hohlachsen gibt es beispielsweise Vierkant Innenlager und Vielzahn Innenlager. Außerdem gibt es die Tretlager in verschiedenen Durchmessern und Längen. Wir würden dir an dieser Stelle gerne Tabellen präsentieren, die dir übersichtlich erläutern, wo BB30, BB86, DUB oder BB90 passen, aber es gibt leider nur wenige Übereinstimmungen.
Damit du das passende Innenlager kaufst, liest du am besten (wenn vorhanden) die Maße auf dem alten Bauteil ab. Dort steht, nach welchem Gehäusestandard und welchem Achsdurchmesser du suchen musst. Vielleicht kannst du sie aber auch in den Spezifikationen des Rahmens oder Fahrrads finden, du kannst sie dann über unsere Filter sortieren.
Du kannst aber auch die Öffnung am Rahmen ausmessen und so den Durchmesser und die Achslänge bestimmen. Das Innenlager muss im Achsdurchmesser und in der Länge (hier können Spacer nachhelfen) zu der Öffnung im Rahmen passen. Die Kurbel sollte sich dann an das Innenlager anpassen und zu dessen Gehäusestandard passen.
Innenlager mit Gewinde oder ohne Gewinde?
Innenlager können mit Gewinde oder ohne Gewinde gekauft werden, entscheidend ist hier wieder die Bauart des Rahmens. Wenn sie ohne Gewinde montiert werden, müssen sie ins Tretlagergehäuse eingepresst werden, wenn sie ein Gewinde haben, werden sie verschraubt. Was an dein Bike passt, verrät dir der Rahmen. Hat das Tretlagergehäuse ein Gewinde? Dann passt ein Innenlager mit Gewinde. Die Gewinde unterscheiden sich in der Gewindesteigung und in der Drehrichtung des Gewindes, hier gibt es einige Normen wie BSA oder ITA. Oder gibt es kein Gewinde? Dann brauchst du ein Tretlager ohne Gewinde, also ein Pressfit Lager (oft als “PF” gekennzeichnet).
Um die Innenlager zu montieren, brauchst du dann das passende Werkzeug:
- Für ein Pressfit-Innenlager (ohne Gewinde) brauchst du ein Einpresswerkzeug
- Um ein Innenlager mit Gewinde ein- oder auszubauen, brauchst du einen Tretlagerschlüssel oder einen Innenlagerabzieher (am besten in Kombination mit einem Drehmomentschlüssel). Hier hat – ähnlich wie bei den Lagern selbst – jeder Hersteller ganz eigene Vorstellungen, du musst ein Tool zur Hand haben, das zur Verzahnung am Rand der Lagerschalen passt.
Hohlachsen Innenlager für Rennräder
Vielleicht fragst du dich, warum du die Innenlager hier im Shop nicht nach Fahrradtyp filtern kannst, also nach Rennrad, Trekkingrad oder Mountainbike. Das liegt daran, dass es hier, anders als bei anderen Komponenten, nicht so sehr auf die Fahrradart ankommt, vielmehr geben die Maße des Tretlagergehäuses den Ausschlag. Da es keine einheitlichen Maße und Standards gibt, sind Hohlachsen Innenlager für Rennräder einfach schmäler und oft auch leichter, während an anderen Bikes größere, robustere Versionen verbaut werden.
Bei der Frage Rennrad – MTB hat die Beschaffenheit der Achse einen weiteren, interessanten Aspekt: Die Breite des Tretlagergehäuses – und damit die Breite der Hohlachse – beeinflusst den Q-Faktor. Der Q-Faktor ist der Abstand der beiden Pedalen zueinander, und der fällt beim Rennrad natürlich der Aerodynamik wegen möglichst schmal aus. Also sind hier schmale Tretlagergehäuse und damit schmale Tretlager gefragt.
Hohlachsen Innenlager für Mountainbikes
Die Rahmen für Mountainbikes sind breiter, damit verbreitert sich auch das Tretlagergehäuse und du musst folglich breitere Innenlager kaufen. Aber auch der Innendurchmesser ist hier größer, damit wächst der Außendurchmesser der Innenlager ebenfalls. Innenlager mit etwas mehr Masse sind hier aber sehr von Vorteil, sie halten den hohen Belastungen, die vor allem bei Enduro und Downhill entstehen, einfach besser stand. Auch bei Trailbikes oder im AllMountain-Bereich lasten große Kräfte auf den Pedalen, damit auf der Kurbel und damit auf dem Innenlager – hier wird viel Zeit stehend verbracht, und damit wirkt das gesamte Gewicht des Fahrers auf diese Komponenten ein.
Da die Hohlachsen Innenlager für Mountainbikes breiter sind, haben hier die Bikes auch einen größeren Q-Faktor. Für mehr Kontrolle über das Fahrrad stehen dann die Pedale weiter auseinander.
Welches Material ist das beste für Innenlager?
Wie gesagt, das Innenlager ist – wie der gesamte Antrieb des Fahrrads – ein bewegliches Verschleißteil, auf das große Kräfte einwirken. Daher mussten Innenlager im Laufe ihrer Entwicklung einen wirklich schwierigen Spagat meistern. Sie müssen auf der einen Seite äußerst stabil sein, denn deine Tretbewegungen arbeiten ständig mit mehr oder weniger hohen Lasten daran. Sie müssen absolut (verwindungs-)steif sein, denn nur so ist eine effiziente Kraftübertragung gewährleistet. Das Material muss Abrieb möglichst lange widerstehen. Bei all diesen Eigenschaften darf das Innenlager aber nicht zu schwer werden, das Material muss also auch noch möglichst leicht sein. Zu guter Letzt ist die Reibung eine wichtige Größe, du willst schließlich im Antrieb kein Teil haben, das unnötig bremst. Oft kommt daher ein Mix aus unterschiedlichen Werkstoffen zum Einsatz, der die Waage zwischen Haltbarkeit, geringem Gewicht usw. hält. Natürlich spielt bei der Neuentwicklung auch immer der Preis eine große Rolle, denn es fallen unterschiedliche Materialkosten und Fertigungskosten an.
In den Artikelbeschreibungen findest du daher Kombinationen aus folgenden Materialien:
- Kunststoff
- Keramik
- Carbon
- Aluminium
- Edelstahl
- Industriestahl
Wann brauche ich ein neues Innenlager?
Hochwertige Fahrräder haben eine lange Laufzeit, aber irgendwann musst du das eine oder andere Teil des Antriebs ersetzen. Den Anfang machen oft die Kette, die restlichen Komponenten sind dann später dran. Übrigens, dem vorzeitigen Verschleiß kannst du vorbeugen und damit auch die Lebensdauer des Innenlagers verlängern. Das Geheimnis ist eine gute Fahrradpflege. Je öfter du mit deinem Fahrrad durch Regen, Matsch und winterliche Verhältnisse pflügst, desto schneller nagen Partikel und Nässe an den Antriebsteilen.
Ob das Innenlager einfach Pflege braucht oder ersetzt werden muss, sagen dir übrigens deine Ohren – wenn dein Fahrrad bei jeder Kurbelumdrehung knirscht oder knackt kannst du das Innenlager zunächst reinigen und neu fetten. Wenn das nicht mehr hilft, brauchst du ein neues. Hier bei Bike Mailorder findest du ein große Auswahl von Hohlachsen Innenlagern von vielen bekannten und bewährten Herstellen, hier kannst du das passende Ersatzteil für dein Fahrrad bestellen. Du wirst feststellen, dass mit einem neuen Tretlager nicht nur die Geräusche verschwinden, das Fahrrad lässt sich auch wieder leichter treten.