Das Rennrad ist immer leicht zu erkennen, der Rennrad-Lenker ist ein eindeutiges Merkmal. Aber heute gibt es die unterschiedlichsten Rennräder und sie unterscheiden sich deutlich in ihren Eigenschaften und im Einsatzzweck.
Wenn ein Bike einen solchen Lenker hat, ist klar, dass es zur Gruppe der Rennräder gehört. Erst der zweite Blick verrät dir dann genaueres über den Einsatzzweck – ist das Fahrrad ein Cyclocross-Bike, ein Aero oder ein Gravelbike?
Hier findest du einige grundlegende Informationen, die dir dabei helfen, ein Rennrad, Gravelbike oder Cyclocross zu kaufen. Wenn du genauere Informationen zu diesen Fahrrädern möchtest, kannst du einfach auf der entsprechenden Seite vorbei klicken, dort findest du eine ausführliche Kaufberatung.
Hat es einen Rennrad-Lenker? Dann liegst du mit
“Gehört zur Familie der Road Bikes” sicher nicht daneben! Bild © Trek
Ein Rennrad erkennst du (fast immer) am Lenker
Ein Fahrrad, das zur Rennrad-Gruppe gehört, erkennst fast immer du sofort an dem typischen, nach unten geschwungenen Lenker.
❗Rennrad ist heute aber ein Oberbegriff, in diese Kategorie fallen Straßenrennräder, Gravel Bikes und Cyclocross Bikes. Die Straßenrennräder unterscheiden sich auch wieder: In Aeros, Racer, Endurance Rennräder, Allrounder und so weiter. Rennräder findest du übrigens häufig auch unter der englischen Bezeichnung Road Bike.
Diese Fahrradtypen gehören zu den Rennrädern
↳ Rennrad, Gravel, Fitnessbikes & Cyclocross: 4 Rennrad-Abkömmlinge mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften.
Heute gibt es unterschiedliche Fahrradarten, die vom Rennrad abstammen. Sie haben sehr unterschiedliche Ausrichtungen und Einsatzzwecke.
- Rennräder – Straßenrennräder – funktionieren vor allem auf Asphalt. Sie erreichen maximale Geschwindigkeiten, aber eben nur auf befestigten Untergründen.
- Darum wurden Gravel Bikes erfunden. Sie übertragen die Vorteile und den coolen Look des Rennrads auf mehrtägige Fahrradtouren oder die Wege des Alltags. Sie sind vor allem deutlich komfortabler als ein Rennrad. Außerdem funktionieren sie auf unterschiedlichen Untergründen und im Gelände.
- Cyclocross Bikes oder (CX Bikes) dagegen machen die Wintersaison fahrbar. Sie sind für schnelle Radrennen im Matsch und bei Nässe optimiert. Sicher nicht jedermanns Sache, aber der CX-Sport hat eine treue Fangemeinde!
- Es gibt eine große Ausnahme in der Sparte der Rennräder – das Fitnessbike hat keinen Rennradlenker. Ansonsten ist es in Geo und Ausstattung ein Rennrad. Fitnessbikes werden gerne als Trainingsgeräte oder als sportliche Alltags-Fahrräder genutzt.
↪ Diese Rennrad-Kategorien gibt es im Onlineshop ↩
Straßenrennrad | Gravel Bike | Cyclocross | Aero Rennräder | Fitnessbikes
2. Rennrad ist nicht gleich Rennrad!?
↳ Welche Rennrad-Kategorien gibt es und was passt zu dir?
Du dachtest, mit der Entscheidung, ein Rennrad zu kaufen, ist die Sache erledigt? Leider nicht, heute spezialisieren sich Fahrräder immer mehr. Es gibt für jedes Vorhaben, für jeden Fahrer und für jede Strecke das passende Straßen-Rennrad zu kaufen.
Race-Rennräder sind die Bikes, die auf den großen Radrennen rund um den Globus zu immer neuen Höchstleistungen getrieben werden. Diese „Renn-Rennräder“ sind für perfekten Vortrieb konzipiert, sie beschleunigen und klettern ohne Gnade. Die UCI schreibt 6,8kg Mindestgewicht für ein Rennrad vor, technisch geht es auch noch ein paar Gramm drunter. Komfort? Wer braucht schon Komfort, wenn der Geschwindigkeitsrausch einkickt?
Ein Endurance-Rennrad ist irgendwo zwischen einem Gravel und einem Rennrad angesiedelt. Es bietet etwas mehr Fahrkomfort als ein Racer, denn es gibt mehr Reifen-Clearance. Die 28 Zoll Laufräder haben hier 25 mm Breite und mehr. Die Rahmendämpfung und die Sitzhaltung fallen etwas entspannter aus. Diese Bikes sind für lange Fahrten gedacht, also für sportliche Fahrradtouren oder Trainingsfahrten, bei denen es nicht auf die Zehntelsekunde ankommt.
Nicht jede*r hat die Ressourcen, um einen ganzen Rennstall zu unterhalten. Wenn du ein Rennrad für alle Fälle anschaffen willst, lohnt es sich, wenn du dich nach einem “Allrounder” umsiehst. Diese Bikes können Trainingsrunden ebenso bestreiten wie bissige Jedermann-Rennen. Und wenn dein Weg zur Arbeit nicht über einen Feldweg führt, sollte auch das möglich sein.
- Aero, Zeitfahrrad, Triathlon Bike:
Natürlich fallen auch Fahrräder wie Aeros, Zeitfahrräder oder Triathlonräder unter die Bezeichnung Rennrad. Diese Bikes sind aber eher selten und nur für begrenzte Einsatzgebiete oder Sport-Veranstaltungen gedacht.
Rennmaschine, Trainingsgerät oder Freizeitausgleich, ein Allround Rennrad ist flexibel. Bild © Cannondale
Was macht ein Rennrad aus?
↳Diese Teile und Eigenschaften bringen Rennräder mit
Damit das Rennrad die gewünschten Eigenschaften hat, bekommt es einige ganz spezielle Fahrradteile – und andere Teile und Komponenten hat das Rennrad nicht!
Das Dropbar – der klassische Rennradlenker
Erkennungsmerkmal Nummer eins ist der Lenker. Er ist nach unten und hinten geschwungen, so kannst du umgreifen und viele verschiedene Fahrpositionen einnehmen. Die Biegungen des Lenkers haben übrigens alle eigene Namen. Die wichtigsten sind der Reach, der angibt, wie weit der Lenker ab der Lenkerklemmung vorwärts gebogen ist, Drop (wie tief der Lenker in Richtung Boden gebogen ist) und Flare (wie weit die Enden des Lenkers ausgestellt sind).
Erkennungsmerkmal Nummer 1: Der Rennrad-Lenker. Bild © Liv
Tiefe Sitzhaltung
Ein Rennradrahmen hat meist jede Menge Reach, also einen großen Abstand vom Sattel zum Lenker. So sitzt die/der Fahrer*in weit nach vorne gestreckt und mit der Nase dicht am Lenker. Diese Sitzhaltung muss man mögen, sie ist aber eben sehr aerodynamisch.
→ Bei einem schnellen Straßenrennrad und einem Cyclocrosser fällt die Sitzhaltung oft deutlich tiefer aus als bei einem Gravel, das für lange Strecken bei moderater Geschwindigkeit gemacht ist. Besonders windschnittig sitzt du auf dem Aero, hier ist die Aerodynamik so wichtig, dass sie der gesamten Fahrradkategorie ihren Namen gibt!
Die Bereifung macht’s!
Die gängige Größe bei Rennrädern sind 28 Zoll Laufräder, aber das ist nicht der interessante Teil des Rennrad-Reifen.
- Rennradreifen sind sehr schmal. Vor einigen Jahren waren unter 20mm üblich, heute sind 22 bis 25mm die Norm. Das macht schnell, denn die Laufräder erzeugen möglichst wenig Rollwiderstand. Andererseits macht es sie aber auch wenig komfortabel, denn polsternde Luft gibt es dann eben nicht. Auch Profil würde unnötig Energie schlucken, also wird darauf verzichtet, die Gummimischung muss alleine für den nötigen Grip auf der Straße sorgen.
- Cyclocrossbikes haben ebenfalls schmale Reifen, es wird aber meist aber etwas mehr Profil aufgezogen. So finden die Fahrrad-Reifen auf losem oder nassem Untergrund mehr Halt.
- Gravelbikes haben deutlich mehr Reifen-Clearance, es werden also breitere Reifen gefahren. Ca. 40 - 55mm sind hier der Richtwert. Je nachdem, wo du unterwegs bist, kannst du Reifen fahren, die sich für die City eignen oder grobstollige Mäntel für leichte Offroad-Abenteuer.
Schaltung& Bremsen
Dank der unterschiedlichen Einsatzzwecke sind auch die Gruppen, die du an Straßenrennrad, CX und Gravel findest, sehr unterschiedlich.
- Am Straßenrennrad sind leichte Gruppen verbaut. Um Gewicht zu sparen, gibt es häufig 1x-Schaltungen. Ab der Mittelklasse schalten die Bikes oft elektronisch.
- Bei Cyclocross Gruppen kommt es neben Geschwindigkeit vor allem auf Haltbarkeit an. Nässe und Matsch dürfen nicht zu viel Abrieb verursachen.
- Es gibt spezielle Gravel Gruppen, sie sind ein Mix aus Trekking-, MTB- und Rennrad-Eigenschaften.
Alles eine Frage des Gewichts
↳Was wiegen Rennräder?
Leicht und immer leichter, bei einem Rennradrahmen und seinen Komponenten zählt jedes Gramm. Daher sind Rennradrahmen heute meist aus Aluminium oder Carbon.
Hier ist die Faustregel:
- Carbon ist leicht, teurer und etwas empfinglich.
- Alu ist haltbar, günstig und etwas schwerer.
→ Rennräder wiegen meist um die 8kg, für ein UCI-Rennrad ist übrigens ein Mindestgewicht von 6,8kg vorgeschrieben. Als echte Renngeräte sind Cyclocrossbikes in einem ähnlichen Rahmen unterwegs, Gravelbikes dagegen sind etwas schwerer, rechne mit 8 oder 9 Kilogramm, mit Bikepacking Ausstattung können es auch 12 oder mehr Kilo werden. Die breiteren Reifen oder die Alltags-Ausstattung, all das sind Punkte, die buchstäblich ins Gewicht fallen.
Ist ein Rennrad das richtige Fahrrad für dich?
↳Das Rennrad ist schnell, der Cyclocrosser ein Spezialist und das Gravel ist ein Allrounder.
Vielen Fahrradfahrern gefällt zunächst die Optik eines Rennrads. Aber was können die unterschiedlichen Rennradarten?
Die Eigenschaften im Überblick
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Rennrad
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Cyclocross
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Gravel Bike
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Einsatzzweck
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Fahrweise
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Gewicht
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Komfort
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Wo?
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Wie viel kostet ein Rennrad?
↳ Rennräder in der Einsteigerklasse, im Mittelfeld & in der Top-Liga – von 1000 Euro bis “nach oben offen”
Die Preisklassen der drei Bikesparten sind schwer vergleichbar, denn der Fokus liegt auf verschiedenen Eigenschaften. Gravel Bikes und Rennräder der Einstiegsklasse kannst du für etwa 1000 Euro kaufen, vielleicht sogar etwas günstiger. Für gelegentliche Ausflüge sind sie sicher brauchbar, aber rechne mit mehr Gewicht und schnellem Verschleiß. Wenn du ein zuverlässigeres, vernünftig funktionierendes Bike kaufen willst, solltest du in der Mittelklasse von ca. 2000 bis 3500 Euro shoppen. Die Verarbeitung und die Ausstattung werden hier hochwertiger, das Fahrrad ist zuverlässig, leicht und effizient. In der Top-Klasse der Rennräder werden die Preise schnell fünfstellig. Hier bekommst du federleichte Carbonrahmen, elektronische Gruppen und so weiter.
Worauf solltest du beim Kauf eines Rennrads achten?
↳Mit drei Fragen zum perfekten Rennrad
Das richtige Bike im Onlineshop zu kaufen ist gar nicht so schwer, beantworte einfach die folgenden Fragen, dann bist du dem perfekten Rennrad schon ein Stückchen näher.
- Was hast du mit dem Fahrrad vor?
Möchtest du nur hin und wieder eine kleine Runde drehen, möchtest du für einen Wettkampf trainieren oder möchtest du jeden Tag zur Arbeit fahren? Die Einsatzgebiete sind vielfältig, vor allem seit Gravelbikes unterwegs sind.
Für einen Fahrradalltag und Fahrradtouren eignet sich ein Gravelbike am besten.
Für Training und schnelle Touren (die Trainingscharakter haben) brauchst du ein Rennrad, vor allem wenn du größtenteils auf der Straße unterwegs bist.
Für kurze, knackige Trainingseinheiten auch abseits der Straße gibt es Cyclocrossbikes.
- Wie lange möchtest du fahren?
Je länger deine Fahrten ausfallen, desto mehr solltest du investieren. Im Dauereinsatz trennt sich bei Fahrrad-Komponenten die Spreu vom Weizen, Qualität hat zwar ihren Preis, hält aber deutlich länger. Außerdem wird mit jedem Kilometer der Komfort immer wichtiger! Für lange Tage im Sattel bist du auf einem Endurance Rennrad, einem Allrounder oder einem Gravel auf langen Strecken komfortabel unterwegs. Racer, Aeros und CX-Bikes sind perfekt für Top-Speed – aber nicht unbedingt den ganzen Tag.
Für ein Rennrad ist schon auf Kopfsteinpflaster Schicht im Schacht, ein Gravel dagegen kommt hier problemlos weiter. Nimm die Untergründe deiner Fahrradtouren unter die Lupe, bevor du auf Kaufen klickst!
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