Kann dein Kind schon sicher laufen? Dann wird es Zeit für einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung! Vom Kinderwagen steigen die Kleinen um auf die ersten eigenen Räder, sie drehen ihre ersten Runden mit dem Laufrad. Etwa mit dem Kindergartenalter sind die Kinder groß genug für ein echtes Fahrrad, bis zu diesem Zeitpunkt macht ein Laufrad oder auch Lauflernrad riesigen Spaß!
Selbst wenn der Gang noch etwas wackelig ist, fahren Kleinkinder auf einem Rutschauto in der Wohnung herum oder rollen mit dem Dreirad über den Spielplatz. Aber irgendwann ist es soweit – selber fahren ist angesagt! Wenn der Begriff “Laufrad” fällt, dreht es sich in der schönen Welt der Fahrräder übrigens um zwei große Produktgruppen. Da wären zum einen die Laufräder, die jedes Fahrrad hat, denn bei einem kompletten Rad mit Nabe, Speichen und Felge spricht man von einem Laufrad, zwei davon sind ein Laufradsatz. Zum anderen gibt es die Laufräder für Kleinkinder, die ohne Antrieb konstruiert sind und mit den Füßen am Boden angeschoben werden. Und um diese Laufräder für Kinder geht es hier! Um sie besser zu unterscheiden, spricht man oft von einem “Lauflernrad”, auch wenn sie den Kindern nicht wirklich dabei helfen, das Laufen zu erlernen. Hin und wieder begegnest du vielleicht auch den englischen Begriffen “Push Bike” und “Balance Bike”.
1. Für welches Alter eignen sich Laufräder mit 10, 12 und 14 Zoll?
Gerade bei kleineren Kindern möchten wir keine genaue Altersangabe machen, denn sie entwickeln sich sehr unterschiedlich. Es ist wie mit dem Laufen oder Sprechen: Die einen sind schneller, die anderen brauchen etwas mehr Zeit. Ab wann ein Kind Laufrad fahren kann, ist daher nicht pauschal zu beantworten. Während ein Kind mit einem Laufrad schon bestens zurechtkommt, braucht ein anderes eben ein paar Monate mehr, um Balance und Koordination unter einen Hut zu bringen. Außerdem sind natürlich nicht alle Kinder gleich groß! Daher ist es schwierig, ein Laufrad nach Altersangabe zu kaufen, “ein Laufrad für Zweijährige” oder “das passende Laufrad für Dreijährige” gibt es also eigentlich nicht.
Es gibt Laufräder in unterschiedlichen Größen, du kannst 10-Zoll-Laufräder kaufen, es gibt sie aber auch in 12 Zoll und sogar in 14 Zoll. Daher musst du nicht befürchten, dass du den richtigen Zeitpunkt verpasst und dein Sprössling dann zu groß ist, auf einem 14-Zoll-Laufrad können Kinder etwa bis zum 5. Lebensjahr fahren. Übrigens ist bei Laufrädern der Reifendurchmesser entscheidend für die Größenangabe.
Viel wichtiger als das Alter ist außerdem die körperliche Entwicklung der Kiddies. Sie müssen sicher laufen können, die Koordination muss dem kniffligen Balanceakt auf zwei Rädern gewachsen sein. Hier musst du dein Kind einfach genau beobachten. Wenn es Interesse an Laufrädern zeigt und sichergestellt ist, dass es einerseits das Gewicht des Laufrads handhaben kann und außerdem im Zweifelsfall rechtzeitig anhalten wird, können die ersten Fahrversuche starten.
Daher lässt sich (ungefähr) feststellen:
Ein kleineres Laufrad mit 10 Zoll eignet sich für Knirpse mit etwa 2 Jahren, einer Schrittlänge ab 30cm und einer Körpergröße ab ca. 85cm.
Ein Laufrad mit 12 Zoll eignet sich für Kinder ab ca. 2 1/2 Jahren, einer Innenbeinlänge ab 34 cm und einer Körpergröße ab 90cm.
Ein Laufrad mit 14-Zoll kann etwa vom 3. bis zum 5. Lebensjahr gefahren werden, es passt bei einer Innenbeinlänge von 45 cm aufwärts und ab ca. 100cm Körpergröße.
Laufradgröße
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10 Zoll
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12 Zoll
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14 Zoll
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Körpergröße
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ab 85 cm
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ab 90 cm
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ab 100 cm
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Schrittlänge
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ab etwa 30 cm
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ab etwa 34 cm
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ab etwa 45 cm
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Alter des Kindes
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ab ca. 1½ bis 2 Jahren
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ab ca. 2 bis 2½ Jahren
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ab ca. 4 Jahren
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2. Wissenswertes rund ums Laufrad
Ein Laufrad hat, wie ein Fahrrad auch, einen Rahmen und zwei Räder. Außerdem gibt’s Sattel und Lenker, das war’s dann aber auch schon. Statt über Pedalen eine Kurbel anzutreiben, wird hier einfach mit den Füßen geschoben. Manche dieser Kinderräder haben eine Handbremse, andere Hersteller verzichten auch darauf, dann wird auch mit den Füßen gebremst.
Ein gutes Laufrad für Kinder sollte:
- besonders leicht sein
- unbedingt robust verarbeitet sein, die Rahmen sind daher aus Aluminium oder Stahl
- einen möglichst tiefen Einstieg haben, damit die Kinder sicher auf- und absteigen können
- ein dickes Polster über der Lenkermitte haben, es schützt die kleine Nase vor schmerzhaften Zusammenstößen
- verstärkte Enden an den Griffen haben, sie schützen dein Kind vor Verletzungen und den Lenker vor Schäden, wenn das Laufrad umfällt
- eine Begrenzung des Lenkeinschlages mitbringen, sie ist eine wichtige Sicherheitsvorkehrung. Sie verhindert, dass die Kinder versehentlich “den Lenker verreißen”, das Vorderrad sich verkeilt und es zu einem Sturz kommt.
- mitwachsen, dank höhenverstellbarem Lenker und Sattel
- hat einen schmalen Sattel, der stört weniger bei der Beinarbeit
- nur mit Helm gefahren werden
- gibt es mit und ohne Trittbrett in der Mitte
3. So kaufst du das passende Laufrad
Interessant für die passende Größe ist hier nicht so sehr die gesamte Körpergröße, vielmehr kommt es auf die Schrittlänge der Kinder an. Die Beinchen müssen lang genug sein, dass das Kind vor dem Sattel stehen kann und etwas Luft zwischen Kind und Rahmen bleibt, da Laufräder in der Regel einen tiefen Einstieg haben, ist dies aber bei den meisten Modellen ohnehin der Fall. Außerdem müssen sie bequem beide Füße komplett auf dem Boden abstellen können, nur wenn dies gewährleistet ist, können sie ihr Laufrad auch anschieben, daher sollte die Sattelhöhe zur Größe des Kindes passen. Wie du die Schrittlänge ausmessen kannst, erfährst du in unserem Blog.
Unser Tipp: Ein kleineres Laufrad hat dein Sprössling im Zweifelsfall besser unter Kontrolle als ein zu großes!
Ein anderer wichtiger Punkt, den du beim Kauf beachten solltest, ist das Gewicht des Laufrads. Mehr als etwa 5 Kilo sollte es nicht auf die Waage bringen, kleine, besonders leichte Laufräder wiegen etwas mehr als 3 kg. Da die Kinder noch nicht über viel Körperkraft verfügen, könnten sie ein schwereres Gefährt nicht sicher handhaben. Auch dir selbst tust du einen Gefallen, wenn du ein möglichst leichtes Laufrad kaufst. Die meisten Kinder starten gut gelaunt auf dem Laufrad und wollen irgendwann doch lieber laufen oder im Kinderwagen gefahren werden. Ein leichtes Laufrad kannst du dann tragen oder im Gepäcknetz des Kinderwagens verstauen.
Ob du ein Lauflernrad mit Handbremse oder ohne kaufst, ist eine Frage des Preises, denn wenn keine Bremsanlage vorhanden ist, ist das Laufrad meist günstiger. Und selbst wenn es Handbremsen gibt, werden sie oft nicht benutzt, gebremst wird trotzdem mit den Füßen. Größere Laufräder haben in der Regel Bremsen, dann können die Kinder das Bremsen per Handbremse üben, im Notfall aber die Füße zum Verzögern gebrauchen.
Je kleiner das Kind, desto einfacher ist es meist, ein Laufrad zu kaufen! Hersteller oder Marke, die Ausstattung, die Farbe und die Optik, all das ist den Knirpsen oft völlig egal, sie wollen einfach auf ihrem Laufrad die Welt entdecken.
4. Laufräder für Mädchen und Jungen
Rosa, lila oder grün und blau – selbstverständlich gibt es schon winzige Laufräder im typischen Mädchen-Look und auch im Jungs-Design. Das Schöne ist aber gerade die Tatsache, dass es die meisten Kindern in diesem Alter nicht interessiert, wie ihr Laufrad aussieht, Hauptsache es macht Spaß und fährt! Du kannst das Laufrad dann später mit einer bunt bedrucken Klingel oder einem Wimpel in der Lieblingsfarbe an den individuellen Geschmack von Jungen oder Mädchen anpassen.
5. So stellst du ein Laufrad richtig ein
Bei den meisten Laufrädern können Sattel und Lenker eingestellt werden. Zuerst wird die Höhe des Sattels so eingestellt, dass die Kinder beide Füße bequem am Boden abstellen können, die Beine dürfen dabei nicht durchgestreckt werden, sie müssen leicht angewinkelt bleiben. Danach wird der Lenker angepasst. Er muss gut und bequem zu erreichen sein und schon kann es losgehen!
6. Lauflernrad – das gibt es außerdem zu beachten
- Auf dem Laufrad ist der passende Kinderhelm obligatorisch.
- Da die Kinder mit den Füßen anschieben und auch mit den Füßen bremsen – selbst wenn Handbremsen vorhanden sind – sollte ein Paar robuste Kinderschuhe mit dicken Gummikappen über den Zehen getragen werden, wo der Haussegen nicht schief gleich hängt, wenn sie irgendwann reif für die Tonne sind.
- “Trail-Ausstattung”, “City-Ausstattung” oder sogar eine Federung des Hinterbaus, die Hersteller lassen sich einiges einfallen, damit ihre Laufräder auf dem neuesten Stand sind. Was davon Sinn macht hängt davon ab, wo und wie oft das Laufrad genutzt wird. Allerdings bringt eine solche “Sonderausstattung” meist deutlich mehr Gewicht mit.
- Es ist empfehlenswert, gleich im Rahmen der ersten Fahrversuche das Bremsen zu üben. Die meisten Kinder fahren schon nach den ersten Versuchen sehr erfolgreich, aber auch echt schnell! Wenn Sohn oder Tochter bremsen kann, sind sie deutlich sicherer unterwegs.
- Auf einem Laufrad sollten Kinder abseits des Autoverkehrs fahren, auch Gehsteige mit vielen Fußgängern sind eher ein Terrain für Laufrad-Profis.
- Da ein Laufrad nicht am Straßenverkehr teilnimmt, sind Lichter und Reflektoren nicht vorgeschrieben. Das heißt aber nicht, dass Kinder sie nicht mögen! Mit ein paar Reflektoren zum anstecken oder ankleben und einfachen Akku-Leuchten sind die Kleinen in der dunklen Jahreszeit nicht nur sicherer unterwegs, sie sind auch mächtig stolz darauf!
- Laufräder ab 12 Zoll haben meist Luftreifen, kleinere Räder gibt es auch mit Vollgummireifen
- Oft geht den Nachwuchs-Athleten unterwegs dann doch die Puste aus. Dann müssen Mama oder Papa helfen und das Rad tragen. Hier hat sich ein Schultergurt sehr bewährt. Die Kiddy-Bikes wiegen ja nicht viel, du kannst sie bequem schultern und nach Hause tragen.
Wenn ein Kind Laufrad fahren kann, braucht es oft nur ein paar Übungsrunden und schon saust es auch auf einem 12-Zoll-Kinderfahrrad oder einem 14-Zoll-Rad davon, auch die kannst du hier im Onlineshop bestellen. Wir führen Kinderfahrräder und Laufräder von verschiedenen Herstellern, für alle Jungs und Mädchen sind tolle Modelle dabei!