Du kennst das Sprichwort: Gute Fahrräder kommen in den Himmel, Enduros kommen überall hin. Oder so ähnlich. Fakt ist: Ein Enduro Bike kann das, was andere Mountainbikes eben nicht können.
Aber was ist das Geheimnis eines Enduro Fahrrads?
Hier die Antwort (auch wenn das jetzt ein bisschen als Spoiler rüberkommt, der dir den Spaß an der restlichen Kaufberatung versaut…): Ein Enduro Bike kann von allem ein bisschen und ist damit unter den Mountainbikes, die sich ja bekanntermaßen immer weiter spezialisieren, das Universalgenie.
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Enduro oder Enduro Bike?
Falls du dich übrigens fragst, warum wir hier immer vom “Enduro Bike” oder “Enduro Fahrrad” schreiben, wo sich doch in der Welt der MTBs einfach “Enduro” eingebürgert hat … der Grund ist ganz schnell erklärt! Vor den Enduro Bikes gab es das Enduro Motorrad. Wir beschäftigen uns hier natürlich nicht mit Verbrennern, es geht um Zweiräder, die pedaliert werden. Vielleicht erwähnen wir ein Enduro E-Bike, aber ansonsten sind deine Muskeln gefragt. Weiter unten gibt’s noch mehr Info zur Verbindung von Motor- und Radsport. Hier zunächst die wichtigsten Punkte, die du vor dem Fahrradkauf kennen solltest:
1. Das ist ein Enduro Bike
Irgendwie ist ja jedes Mountainbike ein Alleskönner, denn sie alle kommen dort voran, wo andere Fahrräder eindeutig fehl am Platz sind. Ein Enduro Bike ist dann quasi der Alleskönner unter den unter diesen Alleskönnern, denn es gibt kaum ein Gelände, in dem ein Enduro steckenbleibt. Der berühmte Effizienz-Geländegängigkeits-Regler ist hier beinahe am Anschlag der Offroad-Seite. Langstreckentauglich sind Enduros eher weniger, denn sie sind nicht gerade als Leichtgewichte mit Renn-Genen bekannt. Auch für Geschwindigkeitsrekorde sind sie schlicht nicht effizient genug (außer es geht bergab). Dafür pflügen sie sich an den Stellen kompromisslos weiter, für die andere Bikes eindeutig zu schwach auf der Brust sind.
Die Untergründe, auf denen breite Enduro-Schlappen Halt finden, könnten nicht vielseitiger sein: lose, nass, ruppig oder verblockt, steil ansteigend oder schwindelerregend bergab, du kannst einem Fahrrad mit Enduro-Freigabe geländemäßig ordentlich einschenken. Hier können sie durchaus mit einem Downhill-Bike gleichziehen, mit dem Unterschied, dass ein Enduro-MTB eben keinen Lift braucht, um den Berg hochzukommen.
Ein Vergleich unterschiedlicher MTBs macht die Sache hoffentlich noch etwas deutlicher:
- Enduro – Downhill: Ein Downhillbike ist für Schuß abwärts gebaut. Es tut sich aufwärts und gerade rüber aber schwer. Ein Enduro Bike kann auch abwärts, aber eben nicht nur.
- Enduro – Marathon/Race Fully: Race heißt immer Vortrieb, wenig Gewicht und schlanke Ausstattung. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen würde ein Enduro wohl in der Staubwolke verbringen, die das Marathon-Fully vor ihm aufwirbelt. Wenn es technisch wird, hängt das Enduro die Racer locker ab.
- Enduro – AM (AllMountain): In Sachen Vielseitigkeit ist ein AM wohl am nächsten dran am Enduro, wobei Enduros mit Sicherheit bei der Geländegängigkeit die Nase vorne haben.
- Enduro – Wald-und-Wiesen-Hardtail: Auch wenn Hardtails immer vielseitiger werden, an die Bandbreite eines Enduros werden sie niemals heranreichen. Wo ein Hardtail umdrehen muss, wird ein Enduro erst so richtig warm. Dafür ist ein Hardtail auf weiten Strecken deutlich effizienter.
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2. Racing Enduro Bike, AllMountain Enduro, abfahrtsorientiertes Enduro Fahrrad? Was denn nun?
Ein Enduro Bike ist eine Schönheit mit massig Talent für’s Grobe. Bild © Orbea
Kennst du eines, kennst du alle – das gilt für andere Sparten, aber nicht für Enduro Bikes. Jeder Hersteller definiert seine Mountainbikes etwas anders, sie unterscheiden sich von Modell zu Modell oder auch in den unterschiedlichen Baureihen. Wenn du dich dazu entschlossen hast, ein Enduro zu kaufen, ist also leider nur ein Teil der Denkarbeit erledigt, denn ein Fahrradmodell, das als “Enduro Bike” gehandelt wird, kann sich deutlich von seinen Artgenossen unterschieden! Das eine ist wendiger, das nächste hat gigantische Federwegs-Reserven, das dritte ist kletterfreudig oder es beschleunigt rasant. Die Rahmengeometrie der einzelnen Modelle setzt sehr unterschiedliche Schwerpunkte, auch die Ausstattung kann die Fähigkeiten des Bikes in die eine oder andere Richtung verschieben. Auch beim Gewicht oder beim Preis gibt es große Unterschiede. Wenn du genau wissen willst, was die Enduro Bikes hier im Onlineshop draufhaben, solltest du einen Blick in die Spezifikationen werfen. Beschreibung und Specs liefern dir eine Vorstellung davon, was dein zukünftiges Traum-Fahrrad kann.
Darum sind auch die oben genannten Vergleiche der unterschiedlichen MTB-Sparten mit Vorsicht zu genießen!
3. Reserven für was auch immer…die Enduro-Ausstattung
Enduros sind immer Fullys, also vollgefederte Fahrräder mit einer Federgabel und einem Dämpfer im Rahmen. Sie haben in der Regel massive Tauchwege und somit genug Reserven für haarsträubendes Gelände und gröbste Abfahrten. Dann könntest du ja auch ein Downhill-Bike fahren? Stimmt, bergab könntest du das, denn eine Downhill-Geo funktioniert auf Abfahrten prima. Bergauf allerdings weniger. Ein Enduro Bike kann beides.
Ein Enduro macht auch beim Aufstieg gewaltig Spaß, es ist wendig genug für anspruchsvolle Trails, hat eine präzise Kurvenlage und lässt sich bei atemberaubenden Downhills gut kontrollieren.
- Satter Travel von bis zu 180mm sorgt für die nötige Traktion und Dämpfung. Je nach Setup gibt es Luftdämpfer oder Rahmendämpfer mit Stahlfeder.
- Heute haben Enduros meist 1x11 oder 1x12er Schaltungen mit maximaler Bandbreite und damit genug Anpassungsfähigkeit für jeglichen Unsinn.
- Abgesehen davon sind Variostützen obligatorisch.
- So potent wie ein Enduro fährt, sollte es auch bremsen. Dicke, hydraulische Scheibenbremsen sind am Werk.
- Nicht weltbewegend, aber nett, wenn’s vorhanden ist – einige Hersteller nutzen den Innenraum der relativ großen Rohre für ein Staufach.
- Grobe Stollen außen am breiten Reifen liefern ordentlich Biss auch auf schwierigem Terrain.
- Viele Enduros stehen bereits beim Kauf auf leichten Carbon-Laufrädern und sind tubeless-ready.
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4. Das Enduro E-Bike
E-Enduros sind in ihrer Konstruktion und Ausstattung natürlich mit Bio-Enduro Bikes vergleichbar. Auch hier wird nicht gespart, mehr ist gefragt. Gewaltige Dämpfer, potente Fahrwerke und so weiter sind auch am Enduro E-Bike zu finden.
Damit das Radl dann auch Spaß macht, braucht es jede Menge PS, pardon, Newtonmeter. Alle Hersteller bieten heute Antriebe speziell für Mountainbikes, meist bringen sie ein Drehmoment von 80 oder 85 NM und mehr mit. Das macht den Antrieb hungrig, ein dicker Akku muss mit! Du siehst, E-Enduro Bikes sind die Fahrräder der Superlative!
Die Ausnahme ist immer öfter das Gewicht. Dank fortschreitender Technik werden selbst sehr leistungsfähige E-Bike-Antriebe und Komponenten immer leichter. Nach und nach verlieren eMTBs das eine oder andere Kilo. Trotzdem werden sie in den nächsten Modelljahren wahrscheinlich weiterhin zu den Schwergewichten der Bike-Branche gehören.
5. Enduro Geo
Mit jedem Modelljahr verschieben sich hier die Parameter etwas, aber generell haben Enduro-Bikes steile Sitzwinkel und somit einen effizienten Antritt, der Klettereigenschaften und Vortrieb auf die Sprünge hilft. Der eher flache Lenkwinkel sorgt für eine schöne Laufruhe. Wenig Radstand und kurze Kettenstreben machen die Bikes agil und reaktionsfreudig, im technischen Gelände ein unschlagbarer Vorteil. Generell sitzt du auf einem Enduro eher aufrecht und mittig im Rahmen.
Dein Sitzplatz ist mittig im Enduro Bike! Bild © Giant
6. Enduro Bikes sind robust
Schlanke Leichtgewichte sind die meisten Enduros eher nicht, hier geht es vor allem darum, dem Rahmen eine effiziente Steifigkeit zu verleihen und dabei für Erschütterungen und Landungen mit ordentlich Karacho vorzusorgen. Bei Material und Konstruktion gilt es nicht, das letzte Gramm Gewicht herunterzuschälen, vielmehr muss das MTB Sprünge und Drops und den einen oder anderen Sturz überleben. Neben der stabilen Rahmenkonstruktion sind auch die Komponenten technisch ausgereift und haltbar verarbeitet, meist werden die Top-Gruppen bekannter Hersteller verbaut. Es gibt daher wohl günstige Enduros, billige aber eher nicht.
7. Gutes Handling
Vor allem im fiesen Gelände dürfen Fahrgefühl und Kontrolle nicht zu kurz kommen. Enduros haben daher Geometrien, die Stabilität, ein sicheres Fahrgefühl und eine perfekte Kontrolle über das Fahrrad versprechen. Je mieser der Untergrund wird, desto wichtiger sind eine hervorragende Lenkpräzision und ein feinfühliges Handling, also ein Bike, das sensibel auf die Bewegungen des Fahrers anspricht. Und genau dafür werden Rohrlängen und Winkel ausbalanciert.
8. Alu oder Carbon – was ist das bessere Material für Enduro Bikes?
Oft ist die Entscheidung für Carbon oder Aluminium in erster Linie eine Preisfrage.
- Ein Carbon-Enduro ist natürlich leichter, die Rahmen sind verwindungssteif und effizient, bei einigen Modellen frisst allerdings die umfassende Ausstattung den Gewichtsvorteil direkt wieder auf. Dafür ist Carbon bekanntermaßen nicht billig.
- Alu-Enduro-Bikes können mit Carbon gewichtsmäßig nicht mithalten, andererseits haben sie einen deutlich geringeren Kaufpreis.
Das Gerücht, dass Carbonrahmen empfindlich sind, hält sich hartnäckig und bereitet gerade Mountainbikern Sorge, die im Gelände gerne ordentlich die Sau rauslassen. Die Techniken in der Carbon-Fertigung sind inzwischen aber so weit ausgereift, dass im täglichen Gebrauch kaum Nachteile festzustellen sind. Heute sind Carbonrahmen meist ebenso haltbar wie Alurahmen, mit zwei kleinen Unterschieden. Carbon mag keine punktuelle Krafteinwirkung, sprich: Steinschläge oder Stürze auf harte Kanten. Hier kommt es gerne zu Brüchen. Carbon ist außerdem – im Gegensatz zu Aluminium – absolut nicht dazu bereit, nachzugeben. Wo Alu sich noch verformt, bricht Carbon.
9. Gewicht und Kosten – wie sieht’s da aus beim Enduro Bike?
Wo wir gerade von Carbon vs. Aluminium sprachen – das Grundmaterial des Bikes hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Preis des Fahrrads und auf sein Gewicht. Einfache Faustregel: Alu ist günstig, aber schwerer. Carbon ist leichter, aber teuer. Insgesamt bringen der robuste Rahmen und die Ausstattung natürlich etwas Gewicht mit, rechne mit rund 14 bis 15 Kilo.
Die andere Frage ist: Ist ein Enduro Bike günstig zu haben? Es gibt sicherlich Einsteigermodelle für relativ kleines Geld, mit dem Preis steigen beim MTB aber vor allem der Komfort und die Haltbarkeit. Generell ist ein Fully nicht billig, denn die geländegängige Ausstattung hat eben ihren Preis. Du kannst ein günstiges Enduro für ca. 3000 Euro abschießen, für ein Top-Modell werden 7000 Euro oder mehr aufgerufen. Unser Tipp: Auf jeden Fall macht ein günstiges Bike von einem guten Hersteller weniger Ärger als ein No-Name-Produkt! Halte im Sale Ausschau nach einem Vorjahresmodell, hier findest du oft reduzierte MTBs von guten Marken.
Die großzügige Ausstattung eines Fullys macht jede Menge Spaß. Leicht? Billig? Naja… Bild © Orbea
9. Enduro kommt aus dem Motocross
Es war schon immer so – einige Teile, Technologien und auch Accessoires haben Fahrräder dem Motorsport abgeguckt. Enduro war zunächst eine MX-Disziplin, schon seit den 1970ern machten Schrauber ihre Straßenmotorräder geländetauglich, sie bekamen den Namen “Enduro” verpasst. Später erst wurden die entsprechenden Mountainbikes entwickelt. Es gibt übrigens heute sozusagen als Zwischenschritt auch eine Mischung aus Fahrrad und Motor – logo, denn E-Bikes gibt es auch in vollgefederten Enduro-Versionen.
Der Name ist ein Mix aus dem englischen endurance (“Ausdauer”) und dem spanischen Begriff endurecido (“abgehärtet”).
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Ist ein Enduro das perfekte Bike für dich?
Wenn du alpines Gelände, anspruchsvolle Trails und technische Bikeparks unter die Räder nehmen möchtest, bist du hier bei unseren Enduros richtig. Wenn du selbst zum Einstieg pedalieren willst und danach die Abfahrt genießen willst, gibt es tatsächlich wenig Alternativen, nur ein Enduro liegt hier genau in der goldenen Mitte zwischen uphill und downhill. Wenn du lieber die Schwerkraft für dich arbeiten lässt, wäre ein DH-Bike eine Alternative, wenn du lange Strecken vor dir hast, solltest du dich bei unseren Marathon-Fullys und Touren-Fullys umsehen. Trailbikes und AM-MTBs bringen etwas weniger Federweg mit, perfekt für gemäßigtes Gelände und lässige Flow-Trails. Deutlich günstiger kommst du allerdings mit einem Hardtail oder sogar einem Dirtbike weg.
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