Mit dem Fahrrad durch den Winter – mit 5 Tipps sicher durch Eis & Schnee❄️!

Kann man Fahrrad fahren im Winter? Schon, aber die Kombi aus Fahrrad + Winter ist sicher nicht jedermanns Sache, viele Fahrräder werden ab dem Herbst in einen monatelangen Winterschlaf geschickt. Eigentlich muss das nicht sein, denn es gibt mittlerweile viele Accessoires, die dir dabei helfen, auch den Winter zur Fahrrad-Saison zu machen. Hier findest du jede Menge Tipps, die dir dabei helfen, auf zwei Rädern bestens durch Kälte, Eis und Schnee zu kommen. Es gibt Fahrrad-Teile, die dein Fahrrad an die Anforderungen des Winterwetters anpassen, zusätzlich solltest du auch die passende Fahrradbekleidung im Schrank haben. 

So wird der Winter auf dem Fahrrad total entspannt (statt gefährlich)!

Die Bedingungen, die auf winterlichen Straßen herrschen, sind für Fahrradfahrer*innen auf den ersten Blick … eher suboptimal. Es ist nass, es ist rutschig und es wird kalt an Fingern, den Füßen und am Allerwertesten. Grund genug, das Fahrrad stehen zu lassen? Nein, mit unseren Vorschlägen kannst du auch an Wintertagen Trainingsrunden drehen oder zur Arbeit fahren. 

Keine Beleuchtung, keine Schutzbleche… damit du im Winter mit diesem

Fahrrad fahren kannst, fehlen noch ein paar Teile! Bild © Lifecyclemedia

1. Dein Fahrrad braucht im Winter Licht!

Ab dem Herbst wird es früher dunkel. Vor allem, wenn die Uhren auf Winterzeit umgestellt werden, fährt so manche*r Fahrradfahrer*in der Finsternis zur Arbeit und nach Hause. Daher ist es im Winter absolut lebensrettend, wenn dein Alltags-Fahrrad gut beleuchtet ist. Auch wenn du an trüben Tagen Trainingsrunden spulst oder mountainbiken gehst, bist du schlechter zu sehen. Sorge also im Winter dafür, dass dein Fahrrad gute Lichter hat! Ob du dir ein Fahrrad mit Dynamobeleuchtung zulegst oder deinen Drahtesel für winterliche Lichtverhältnisse mit Akku-Lichtern zum Leuchten bringst, ist ziemlich egal. Irgendwelche Fahrrad-Lichter sind im Winter besser als gar keine Lampen und beides ist seit einer Weile legal. 

Der seitliche Leuchtstreifen ist keine Design-Spielerei, er macht

dein Fahrrad im Winter von der Seite sichtbar! Bild © Sigma

So kaufst du die richtigen Lampen, wenn du im Winter Fahrrad fahren willst:

• Je “besser” die Lampen, desto sicherer bist du unterwegs. Besser heißt bei Fahrradlampen: Heller! Achte also auf eine hohe Lux-Zahl. Mehr Lux heißt helleres Licht und damit bessere Sicht und besseres Gesehenwerden.
• Auch eine große Reichweite des Lichtkegels ist wichtig, so kannst du eine große Fläche vor dir ausleuchten. 
• Keine Sorge, du kannst den Lichtkegel des Fahrrad-Scheinwerfers einfach durch eine kleine Drehung etwas höher oder tiefer einstellen, so blendest du den Gegenverkehr nicht.
• Wenn du bei den schwierigen Lichtverhältnissen im Winter Fahrrad fährst, solltest du auch tagsüber unbedingt mit Tagfahrlicht fahren. Wenn du Fahrradlampen mit Akku kaufen willst, ist eine möglichst lange Batterielaufzeit besonders wichtig, denn die besten Fahrradlampen helfen dir nicht weiter, wenn ihnen ständig die Puste ausgeht! Bei vielen Lampen gibt es Tagfahrlicht in Kombination mit einem Stromsparmodus, so halten die Lampen lange genug für Fahrrad-Touren im Winter! 
• Viele moderne Fahrradlampen strahlen nicht nur nach vorne, sie haben seitlich einen leuchtenden Streifen. Das ist eine tolle Erfindung, so wirst du auch von der Seite gut gesehen!
• Reflektoren an den Laufrädern sind ebenfalls gerade im Winter absolut unverzichtbar, denn sie machen dich von der Seite sichtbar. 
• Egal, ob Winter oder Sommer – wenn deine Fahrrad-Lampen eine TÜV-Zulassung mitbringen, bist du auch rechtlich auf der sicheren Seite!

✅ Fahrradlichter für einen sicheren Winter ✅

Fahrradbeleuchtung Akku | Fahrradbeleuchtung Dynamo | Reflektoren

➜ Weitere Info im Bike Blog:

• Fahrradlichter
• Was braucht ein verkehrssicheres Fahrrad?

2. Die richtige Bekleidung für einen sicheren Fahrrad-Winter

Was hat die Bekleidung mit der Sicherheit im Winter und bei Kälte zu tun? Das ist ganz einfach: Deine Gesundheit ist wichtig, und du willst dich ja nicht ständig im Fahrtwind auf dem Bike oder E-Bike erkälten, richtig? Aber das ist nur die halbe Miete!

Kalte Muskeln reagieren träge!

Wenn deine Hände, Arme und Beine so richtig kalt sind, können sie nicht mehr schnell und geschmeidig reagieren. Damit steigt die Unfall- und Sturzgefahr. Es ist daher wichtig, dass du im Winter geeignete Kleidung trägst, die dich auf dem Fahrrad warm und trocken hält. 

Für viele Radfahrer*innen sind die Fahrradhandschuhe eines der wichtigsten Accessoires im Winter. Schon wenn es im Herbst kühler wird, werden gerne winddichte Handschuhe getragen, denn die Hände bekommen viel Wind ab und kühlen schnell aus.

High-Vis-Bekleidung

Ein großes Problem im Fahrrad-Winter: Autofahrer*innen erkennen Fahrradfahrer*innen bei Nebel, Dunkelheit, Regen oder Schneegestöber einfach zu spät. Wenn du dich in leuchtende Fahrradbekleidung hüllst, wirst du einfach besser gesehen. Du musst nicht gleich eine Warnweste anlegen (obwohl viele Fahrradfahrer*innen das tun, um damit besser entdeckt zu werden). Es gibt immer mehr High-Vis-Bekleidung (High Visibility = hohe Sichtbarkeit). Diese leuchtenden oder reflektierenden Kleidungsstücke und Taschen können Fahrradfahrer*innen im Winter oder bei schlechtem Wetter tragen, um nicht übersehen zu werden. Zumindest sollte deine Fahrradbekleidung leuchtende Drucke oder Reißverschlüsse haben. Diese Details gibt es auch an Fahrradtaschen oder Rucksäcken. 

Und natürlich ist der Fahrradhelm bei rutschigen Straßen Pflicht!

Fahrradfahren im Winter wird sicherer, wenn du gut zu sehen bist!

Diese Jacke reflektiert einfallendes Licht. So wirst du garantiert nicht übersehen. Bild © Biehler

▶ Warme Fahrradbekleidung für den Winter ◀

 Thermojacken | Winterschuhe | Winterhandschuhe | lange Unterhosen 

➜ Weitere Info im Bike Blog:

• Fahrradbekleidung für den Winter

3. Die richtigen Fahrradreifen für genug Grip im Winter

Wenn du das Fahrradfahren auch im Winter nicht lassen kannst, solltest du dein Fahrrad je nach Modell und Einsatzbereich unbedingt auf die richtigen Reifen stellen!

Mountainbiker und Rennradfahrer unterscheiden vor allem bei Rennen ohnehin zwischen Reifen für trockene und feuchte Bedingungen. Auch beim Gravel Bike für den Freizeit-Einsatz oder für die tägliche Fahrt zur Arbeit lohnt es sich, einen Blick auf die Schlappen zu werfen.

Generell solltest du im Winter folgendes bei deinen Fahrrad-Reifen betrachten:

• Ist die Gummimischung des Reifens weich oder eher hart? Weiche, "klebrige" Gummimischungen eignen sich bei rutschigen Verhältnissen besser als harte Reifen.
• Es gibt Allwetterreifen, die für gelegentliche Fahrten bei schönem Winterwetter durchaus ausreichen können. 
• Wenn du regelmäßig im Winter Fahrrad fährst, solltest du spezielle Winterreifen aufziehen. Die Hersteller verwenden dann eine besondere Gummimischung, die guten Halt verspricht. Zusätzlich ist das Profil für Nässe ausgelegt. 
• Je breiter der Fahrrad-Reifen, desto mehr Auflagefläche und Grip bietet er. Es kann also im Winter helfen, einen Reifen zu montieren, der breiter ist als ein Allround-Reifen für den Sommer, auch wenn das etwas mehr Rollwiderstands bedeutet.
• Je weniger Luftdruck du fährst, desto höher ist der Grip. Aber Achtung: Weniger Luftdruck im Reifen bedeutet mehr Rollwiderstand und das lässt wiederum die Pannenanfälligkeit steigen. Beachte den vorgegebenen Mindestdruck, den der Hersteller empfiehlt.
• Wenn du in Gegenden mit viel Schnee und Eis fährst, kann es ratsam sein, für den Winter an deinem Fahrrad einen Reifen mit Spikes zu montieren, um immer und überall ausreichend Grip zu haben.

Selbst wenn im Winter die Straßen mit Eis und Schnee bedeckt sind,

beißen sich Fahrradreifen mit Spikes durch. Bild © Schwalbe

➜ Hier geht es zu griffigen, neuen Fahrradreifen!

❗Wenn du mehr Informationen brauchst, kannst du den Beitrag “Brauchst du Winterreifen für dein Fahrrad?” lesen!

3. Schutzbleche – damit der Schnee im Winter unter dem Fahrrad bleibt!

Trockene, kalte Wintertage sind für die meisten Fahrradfahrer*innen kein Problem. Richtig eklig wird es allerdings bei Nässe. Ein Laufrad wird hier zum gemeinen Teufelskreis. Du brauchst ein gutes Reifenprofil, damit dein Fahrrad auf der winterlichen Straße guten Halt findet. Viel Reifenprofil kann aber auch viel Wasser “tanken” und es am höchsten Punkt auf dich werfen. Schlimmstenfalls kann der fliegende Dreck sogar deine Sicht beeinträchtigen. Du solltest daher auf jeden Fall im Winter Schutzbleche am Fahrrad haben, die Wasser, Schneematsch und Streugut abfangen, bevor sie dir ins Gesicht und auf den Rücken fliegen. 

Abhängig von der Hinterbaukonstruktion funktionieren Schutzbleche, die mit Kletthalterungen befestigt werden, sogar am MTB Fully. Bild © Topeak

Welche Schutzbleche sind die besten, wenn du im Winter häufiger Fahrrad fährst?

Wenn du im Winter regelmäßig auf dein Bike steigst, oder sogar für den täglichen Weg zur Arbeit auf das Fahrrad zählst, lohnt es sich auf jeden Fall, für ein paar Monate stabilere Schutzbleche anzubauen. 

Wenn du lieber darauf wartest, dass die Wintersonne sich zeigt, und die Straßen trocknen, solltest du trotzdem vorsichtshalber Mudguards daheim haben – und sie vielleicht sogar im Rucksack mitnehmen. 

• Wenn du zu Beginn des Winters feststellst, dass dein Fahrrad Schutzbleche braucht, kannst du am Rahmen nach den Anbauösen suchen. Wenn sie vorhanden sind, kannst du fest verbaute Schutzbleche mit Seitenstreben nachträglich montieren. 

• Wenn die Anschraubösen an deinem Bike fehlen, kannst du auf Schutzbleche zurückgreifen, die mit Klettgurten oder Klemmen am Rahmen befestigt werden oder Steckschutzbleche verwenden. Wenn dein Fahrrad nur für den Winter Schutzbleche haben soll, ist das eine brauchbare Lösung. 

4. Sind deine Fahrrad-Bremsen bereit für den Winter?

Ein Fahrrad mit ollen Bremsen + Winter ist keine gute Mischung! Eine nasse Fahrbahn und Glätte machen das Bremsen schwieriger und den Bremsweg länger. Wenn dann noch deine Bremsbeläge abgefahren oder die Bremsen schlecht eingestellt sind, wird es richtig gefährlich. Es lohnt sich also, vor Fahrrad-Ausflügen im Winter die Bremsen zu checken!

Bevor der Winter beginnt, solltest du gegebenenfalls die Bremsbeläge erneuern, egal, ob du Scheibenbremsen oder Felgenbremsen fährst. Vielleicht braucht dein Fahrrad zusätzlich einen Bremsen-Service? Dann solltest du diesen einplanen, bevor das Winter-Schmuddelwetter so richtig zuschlägt!

Auch Bremsbeläge können an die Wetterbedingungen angepasst werden. Bild © Kool Stop

Es kann übrigens passieren, dass deine Fahrradbremsen im Winter einfrieren! Auch hier findest du Tipps im Bike Blog! 

• Fahrradbremse eingefroren – Tipps & schnelle Hilfe

5. Fahrrad im Winter? Null Problemo!

Mit unseren bisherigen Tipps kommst du auf dem Fahrrad sicherlich gut durch den Winter. Die richtige Ausstattung und angepasste Fahrradbekleidung sind ein guter Start. Aber zu guter Letzt wollen wir dir zusätzlich eine regelmäßige Fahrrad-Wäsche ans Herz legen, denn die ist im Winter besonders wichtig. Nässe, Eis und Streugut sind Gift für dein Radl, aber mit etwas Extra-Pflege kommst es gut und ohne unnötigen Verschleiß durch die kalte Jahreszeit. Und ein gut gepflegtes Fahrrad ist auch ein sicheres Fahrrad – und vor allem im Winter ist das deine Lebensversicherung! Auch dafür haben wir eine Anleitung unter “Fahrrad reinigen im Winter”.

Hier im Bike Blog gibt es weitere Beiträge zum Thema "Sicher mit dem Fahrrad durch den Winter", also weiterlesen:

Titelbild: Lifecyclemedia