Welche Helmgröße brauchen Kinder? Ganz easy den passenden Fahrradhelm finden!

Bevor wir die passende Helmgröße für deine Kinder ermitteln, klären wir eine grundsätzliche Frage: Wann müssen Kinder einen Fahrradhelm tragen? Einfache Antwort … eigentlich immer, wenn sie auf dem Fahrrad oder auf dem Laufrad unterwegs sind. Auch wenn sie nicht selbst fahren, sondern im Kinderanhänger, in einem Kindersitz oder im Cargo Bike mitfahren, sollte ihr Kopf einen geeigneten Schutz haben! 

Auch eine spannende Frage: Wie kriegst du den Nachwuchs dazu, den Helm auch aufzusetzen? Hier hilft es auf jeden Fall, wenn dein Kind einen Helm hat, den es “cool” findet und bei der großen Auswahl an Kinderhelmen, die heute auf dem Markt sind, findest du sicher einen, der Tochter oder Sohn optisch zufriedenstellt.

Aber fast noch wichtiger ist eine optimale Passform! Darum sollte die Helmgröße unbedingt zum Kind passen! Ist er zu klein, wird er scheuern und drücken – und dein Kind wird sich weigern, ihn aufzusetzen. Ist er zu groß, rutscht er bei einem Aufprall weg und schützt den Kopf nicht ausreichend. 

Los geht’s – finde den passenden Kinderhelm!

Hier haben wir eine einfache Schritt-für Schritt-Anleitung für dich, die dir dabei hilft, die richtige Helmgröße für Kinder zu bestimmen. Im Anschluss gibt es weitere Tipps für die Auswahl eines sicheren Fahrradhelms für dein Kind.

So kannst du die Fahrrad-Helmgröße eines Kindes messen

Der wichtigste Schritt beim Kauf eines passenden Kinderhelms ist das Messen des Kopfumfangs, denn daraus leitet sich die Helmgröße ab. 

Um die Helmgröße zu bestimmen brauchst du:

• ein Maßband
• oder eine Schnur und ein Lineal

5. Wenn du ein Maßband benutzt, kannst du den Kopfumfang direkt ablesen

6. Wenn du eine Schnur benutzt hast, musst du dir die Stelle, an der sich die Schnurenden treffen, merken und die Länge mit dem Lineal messen.

Nun kannst du dich direkt auf die Suche nach einem Helm in der passenden Größe machen. 

Welche Helmgrößen gibt es bei Kinderhelmen?

Kinderhelme gibt es in Größen wie "45-49cm" oder "49-53cm". Die Helmgröße entspricht dem Kopfumfang in cm, wenn du also 52 cm gemessen hast, brauchst du einen Helm, der zu diesem Maß passt. Unseren Beispielhelm müsstest du also in der zweiten Größe kaufen.

Nur wenige Hersteller geben noch Größen wie S, M oder L an. Meist findest du im Auswahlmenü Größe in Zentimetern. Wenn dir das Maß nicht passend erscheint, kannst du die Produkte eines anderen Herstellers besuchen, denn die Größen sind nicht immer gleich.

Dein Kind liegt genau zwischen zwei Helmgrößen

Wenn der Kopfumfang genau zwischen zwei Helmgrößen liegt, kannst du den größeren Helm kaufen. Er lässt sich dann meist anpassen. Wenn dein Kind einen Helm ohne Verstellsystem haben möchte (z.B. einen Skate-Helm) solltest du sicherheitshalber beide Helme bestellen und in Ruhe probieren, was besser passt.

So sitzt der Kinderhelm richtig auf dem Kopf

Eine Faustregel gilt für alle Fahrradhelme: Der untere Rand des Helms sollte parallel zum Boden sein. Das bedeutet, dass der Sitz des Helms mit der Sitzposition wandert. Je tiefer ein*e Fahrradfahrer*in sitzt, desto weiter wird der Helm im Nacken getragen. Diese Anpassung ist wichtig, denn sie sorgt dafür, dass das Gesichtsfeld vom Helm nicht beeinträchtigt wird. Abhängig von der Kopfform kann also die Sitzposition auch den Umfang verändern, den du ausmessen musst! 

Da kleinere Kinder in der Regel sehr aufrecht auf dem Fahrrad sitzen, ist der Kopfumfang, der oben auf unserer Grafik angezeigt wird, in der Regel der richtige. Ältere Kinder sitzen möglicherweise tiefer gebeugt, damit wandert auch der Sitz des Helms!

So stellst du den Kinderhelm auf die richtige Größe ein

Du kannst einen Fahrradhelm meist anpassen, nur bei Skatehelmen und Fullface-Helmen funktioniert das nicht. 

Klebepads anpassen

Gerade bei Kinderhelmen werden oft Polster in unterschiedlichen Stärken mitgeliefert. Sie werden mit Klett-Halterungen im Helm befestigt, du kannst einfach ausprobieren, welche am bequemsten passen und sie dann im Helm befestigen. 

Kopfring einstellen

Im zweiten Schritt setzt du deinem Kind den Helm auf und drehst an dem Rad im Nacken, so schließt oder weitet sich das Haltesystem des Kopfrings innen im Helm. Er darf nicht drücken, aber wenn dein Kind den Kopf schüttelt, darf er auch nicht abfallen, selbst bei geöffneten Haltegurten.

Manchmal (aber eher bei Helmen für Erwachsene) kannst du den Abstand des Kopfrings zur Unterkante des Helms verschieben. So kannst du den Helm noch individueller anpassen. 

Bild © Fox Racing

Haltegurte einstellen

• Manche Helme haben eine Klemme, die den vorderen und hinteren Gurt zusammenhält, sie wird zuerst angepasst. Die beiden Gurte sollen ein Dreieck um die Ohren bilden, aber etwa 1 cm Platz zum Ohr lassen.
• Bei anderen Helmen sind diese Gurte fest vernäht. Dann entfällt dieser Schritt.
• Nun wird noch die Weite des Kinnriemens angepasst. Schließe den Verschluss und verstelle die Länge des Riemens bis noch zwei Finger zwischen Kinn und Riemen Platz haben. 
• Zum Schluss wird das Ende des Gurtes festgesteckt – fertig!

Bild © Fox Racing

Da die Halterungen an den Ohren und auch die Schließe des Kinnriemens sich gerne mit der Zeit lockern, solltest du den korrekten Sitz des Kinderhelms hin und wieder überprüfen.

Welche Helmgröße passt Kindern in welchem Alter?

Gleich vorweg – wie bei Kleidung oder Fahrrädern auch ist es etwas schwierig, den Kinderhelm einfach nur nach dem Alter auszusuchen. 

• Kinder wachsen unterschiedlich schnell, die Körpergröße (und damit die Helmgröße) zu bestimmten Stichtagen kann sich deutlich unterscheiden. Es funktioniert daher meist nicht nach dem Motto “Am zehnten Geburtstag passt Helmgröße XY” einzukaufen.
• Menschen, egal, ob groß oder klein, können in ihren Proportionen sehr unterschiedlich sein. Das gilt nicht nur für den Körper, jeder von uns hat eben auch seinen eigenen Kopf… und der kann größer oder kleiner, länglich oder breit, rund oder schmal sein, und damit eine völlig andere Helmgröße brauchen als gedacht.
• Zu guter Letzt machen Wachstumsschübe es schwierig, die passende Größe zu einem bestimmten Zeitpunkt vorherzusagen. Vielleicht ist es dir auch schon passiert, dass du deinem Kind Schuhe gekauft hast und schon eine Woche später waren sie zu klein? Ein Wachstumsschub hat dir dann einen Strich durch die Rechnung gemacht! Bei Fahrradhelmen ist das glücklicherweise selten der Fall, denn sie sind fast immer in der Größe verstellbar. Aber mit einem Wachstumsschub kann sich die Helmgröße fast “über Nacht” ändern!

Trotzdem gibt es von vielen Helm-Herstellern Altersangaben oder Empfehlungen, welcher Helm in welchem Alter passt und meist sind sie eine gute Orientierung. Aber sie ersetzen nicht das genaue Ausmessen der passenden Helmgröße! 

An den Überschneidungen siehst du, wie ungenau die Einteilung der Helmgröße nach Alter des Kindes ist! Messen ist immer besser!

Wie merkst du, dass sich die Helmgröße ändert?

Aus kleinen Mädchen und Jungs werden schnell große Mädchen und Jungs, und da wächst der Kopf natürlich mit. 

Irgendwann würde der Helm nicht mehr richtig auf den Kopf passen, aber so weit solltest du es am besten gar nicht erst kommen lassen! 

Hier einige Hinweise darauf, dass der Helm nicht mehr richtig passt:

• Kleinere Kinder können vielleicht noch nicht konkret benennen, dass der Helm drückt! Sie wollen ihn dann einfach nicht aufsetzen. 
• Achte auf Druckstellen seitlich am Kopf oder auf der Stirn.
• Der Kinnriemen lässt sich schwer schließen oder schneidet ein.
• Das Kind schwitzt mehr und mehr unter dem Helm, da die Belüftung des Helms nicht mehr richtig funktioniert.

Wenn du merkst, dass der Helm nicht mehr richtig passt, kannst du die Helmweite und den Sitz der Haltegurte anpassen. Wenn eines davon (oder beides) am Anschlag angekommen ist, ist die Zeit für die nächste Helmgröße gekommen!

Warum ist die passende Größe beim Kinderhelm so wichtig?

Klar kannst du irgendeinen Helm auf den Kinderkopf schnallen. Aber damit tust du deinem Kind keinen Gefallen.

Ist die Helmgröße für dein Kind zu groß, sitzt der Helm nicht gut am Kopf. Er rutscht, und das gerne auch vor die Augen, damit ist die Sicht eingeschränkt und es wird gefährlich. Wenn der Kinderhelm bei einem Sturz auf den Kopf wegrutscht, kann er den Kopf nicht schützen, die Folgen können dann fatal ausfallen. 

Ist der Kinderhelm zu klein, drückt und scheuert er. Dein Kind wird sich dann (zurecht) weigern, den Helm überhaupt zu tragen. 

Fazit: Wenn die Helmgröße nicht stimmt, kann der Helm einen Kinderkopf nicht effizient schützen, selbst wenn er die erforderlichen Normen erfüllt oder Sicherheitstechnologie wie MIPS mitbringt.

Wenn ein Kinderhelm richtig passt, macht das Radeln gleich noch viel mehr Spaß! Bild © Amber Faust auf Unsplash

Spielt – abgesehen von der Helmgröße – auch die Form des Kinderhelms eine Rolle? 

Es gibt Kinderhelme in allen möglichen Varianten, selbst Fullface-Helme sind schon in kleinen Größen erhältlich. Es gibt sie mit Schild oder ohne, in allen Farben, mit Muster oder eher neutral gestaltet. Prinzipiell spielt es keine Rolle, ob Kinder einen eher neutralen Allround-Helm tragen, einen Mini-MTB-Helm wollen oder einen Skate-Helm bevorzugen. Wenn du dein Kind selbst auswählen lässt, ist die Chance größer, dass es den Helm ohne Protest trägt, das ist das wichtigste Kriterium!

Skatehelme auf dem Fahrrad?

Wenn ein Helm im Skaterlook die erforderliche Norm für Kinderhelme DIN EN 1080 erfüllt, kann er auf dem Fahrrad getragen werden. Diese Helme können allerdings oft nicht in der Weite eingestellt werden, da sie nicht über das nötige “Innenleben” verfügen. Dann musst du die Helmgröße besonders genau ausmessen, damit der Helm passt!

Die große Ausnahme: der Fullface-Helm

Ein Fullface Helm ist mega cool, kein Wunder also, dass viele Kids gerne einen haben möchten. 

Fullface Helme sind allerdings verhältnismäßig schwer und daher für kleinere Kinder eher eine Belastung als ein guter Schutz. Fullfacehelme können meist auch nicht verstellt und an die richtige Größe angepasst werden. Ein Fullface Helm deckt einen Teil des Gesichts mit ab, denn nur so kann bei Mountainbike-Unfällen nichts Schlimmeres passieren. Das Problem daran: Der Helm beschneidet die Rundumsicht und beeinträchtigt zudem oft das Gehör. Von allem, was seitlich passiert, kriegt der Mini-Biker nichts mehr mit. Im Gelände überwiegen vielleicht die Vorteile, auf dem Weg zum Kindergarten ist das jedoch gefährlich! 

Welche Helmgröße braucht dein Kind im Winter (mit Mütze)?

Viele Kinder fahren auch im Winter mit dem Fahrrad zur Schule oder mit dem Laufrad zum Kindergarten, dann sollte natürlich auch bei Kälte ein Helm getragen werden. Damit darunter die Ohren nicht kalt werden, ist es nötig, dass eine Mütze unter dem Helm Platz hat.

So funktioniert ein Kinder-Fahrradhelm im Winter mit Mütze:

Eine dünne Mütze kann in der Regel ohne Probleme unter einem Helm getragen werden, vorausgesetzt die Helmgröße lässt das zu. Spezielle Helmmützen in kleinen Größen sind hier besonders zu empfehlen, denn sie sind dünn, aber trotzdem winddicht. Oft sind sie sogar wasserabweisend und daher für die kalte Jahreszeit besonders gut geeignet. Wenn die Temperaturen nicht zu frostig sind, reicht möglicherweise auch ein Stirnband oder ein Multifunktionsschal. Du solltest aber darauf achten, dass das Stirnband deinem Kind nicht ins Gesicht rutschen kann und ihm damit die Sicht nimmt. 

Übrigens ist die Mütze oft der Grund dafür, dass ein größerer Helm gekauft wird. Viele Eltern merken im Herbst, dass keine Mütze unter den Kinderhelm passt und machen sich dann auf die Suche nach einem neuen. Wir empfehlen, den kleineren Helm aber noch den Winter über aufzubewahren, denn im Frühjahr und ohne Mütze passt er möglicherweise wieder.

Noch ein Tipp: Viele Kinder fahren auch im Sommer gerne mit einer Cap unter dem Helm. Gerade Baseball-Caps sind aber eher aus recht starrem Material, was zur Folge hat, dass der Fahrradhelm nicht mehr richtig sitzt. Er vertuscht, schwebt zu hoch über dem Kopf, die Gurte passen nicht mehr … und damit kann der Helm nicht mehr richtig schützen. Also besser Cap ab und dann Helm auf, so funktioniert der Kopfschutz optimal!

Jetzt findest du den passenden Fahrradhelm für dein Kind…

… und es ist gut gesichert auf dem Kinderfahrrad unterwegs. Gerade jüngere Kids bauen aber doch den einen oder anderen Sturz, hier noch ein Eltern-Tipp: Fahrrad-Handschuhe für Kinder verhindern oft schlimmere Verletzungen! Kinder tragen ihren Helm übrigens erfahrungsgemäß mit weniger Theater, wenn die Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und niemals oben ohne aufs Fahrrad steigen. Hier geht’s zu den Erwachsenen-Helmen auf BMO …

Titelbild © Rascal

So gehst du vor:

1. Vor allem bei Kleinkindern wichtig: Wähle einen Zeitpunkt, zu dem dein Kind gut gelaunt ist. Notfalls musst du für Ablenkung sorgen, damit es ruhig bleibt und du den Kopf messen kannst. 
2. Lege Schnur oder Maßband um den Kinderkopf.
3. Das Maßband darf locker anliegen, es soll nicht einschneiden oder lose hängen. 
4. Das Maßband sollte etwa einen Zentimeter oberhalb der Augenbrauen sitzen und von dort waagrecht um den Kopf geführt werden.