Im Test: Marsh Guard Felgen- und Reifenschutz FCK Flats

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Neben dem klassischen Fahrradschlauch hat sich vor allem auch das Tubelessfahren im Mountainbike Sport etabliert. Das Fahren ohne Schlauch und mit entsprechender tubeless Dichtmilch bringt viele Vorteile mit sich und ist vor allem bei Rennfahrern sehr beliebt. Das System ist weniger pannenanfällig, oft leichter und bietet durch die Möglichkeit des Fahrens mit weniger Luftdruck mehr Traktion und Komfort. Bei vielen Vorteilen bleibt ein Problem jedoch bestehen: Bei besonders starken Durchschlägen gibt auch der beste Tubelessreifen auf und die Felge kann einen Schaden nehmen. Abhilfe schaffen soll in einem solchen Fall ein Durchschlagschutz System, wie es mittlerweile diverse Hersteller anbieten. Sie sollen dem Fahrer einen besseren Durchschlagschutz verschaffen, die Notlaufeigenschaften verbessern und Burping verhindern.



 

Allgemein
Greg Minnaars Mechaniker Jason Marsh hat mit den FCK-Inserts ein weiteres Produkt auf den Markt gebracht, nachdem er die Mountainbike Szene bereits mit der Erfindung des Marsh Guards positiv beeinflusst hat. Der Erfinder der sehr beliebten Marsh Guards bewies schon mit den kleinen Kunststoffschutzblechen seinen großen Erfindergeist und so testete er die Schaumstoff Inserts bereits im vergangenen Jahr zusammen mit Greg Minnaar im Downhill World Cup.

Im Gegensatz zu vielen anderen Reifeneinlegern ist das FCK (= Foam Core Kinetics) relativ breit und nicht schlauchförmig, wie beispielsweise die PTN Tire Noodle. Das FCK breitet sich somit auf der Innenseite des Reifenmantels aus und legt sich nicht, wie die rund geformten Konkurrenzprodukte, in das Felgenbett. Bei einer möglichen Panne soll es eine sehr gute Notlaufeigenschaft geben, da die Felge komplett auf dem Schaumband fährt. Dies war auch das K.O. Argument von Greg Minnaar im Bezug auf die Konkurrenzprodukte - Er konnte auf den runden Reifeneinlegern im Fall eines Platten nicht wirklich weiterfahren. Zusätzlich soll der Schutz des Reifens vor allem gegen Schnitte maßgeblich höher sein.
 

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Spezifikationen in der Übersicht:
    •    geeignet für: 26 Zoll, 27,5 Zoll und 29 Zoll
    •    speziell aus hoch verdichtetem Schaumstoff gefertigt
    •    Rennerprobt im Downhill World-Cup - belegt durch diverse Siege
    •    geringes Gewicht (104 g bei 29“)
    •    minimale tubeless Milch Aufnahme
    •    dämpft starke Einschläge
    •    geeignet für 2.35-2.6 Reifen und 25-35 mm Felgen
 
 
Montage
Für die Montage benötigt man grundsätzlich kein spezielles Zubehör und kann die FCK Flats auch an bestehenden Reifenkombinationen nachrüsten. Vorraussetzung ist dabei natürlich ein tubeless Reifen System. Sinnvoll ist es beim Einsatz der SChaumstoff Bänder gleichzeitig auf die Dichtmilch im tubeless System zu erneuern. Hierzu empfehlen wir zusätzlich eine kleine Spritze, um die Reifen durch das Ventil mit der Dichtmilch zu befüllen. Diese Variante ist vor allem bei diesem Pannenschutzsystem die sauberste Lösung und saut die Werkstatt nicht mit der klebrigen Milch ein. Neben den FCK Inserts und den im Lieferumfang enthaltenden Klettstreifen haben wir noch normale Reifenheber benutzt. Wer seinen tubeless ready Laufradsatz von Schlauch auf tubeless umrüsten möchte benötigt außerdem noch ein Tublessventil und eventuell ein neues Felgenband.

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Schritt für Schritt Montageanleitung:

    •    Der erste Schritt ist natürlich den alten Reifen von der Felge lösen und alle Komponenten gründlich zu säubern und auf mögliche undichte Stellen oder Schäden zu untersuchen.

    •    Als Nächstes zieht ihr den Mantel halbseitig wieder auf die Felge und montiert, falls nicht schon vorhanden, ein Tubelessventil.

    •    Nun geht es mit dem Durchschlagschutz weiter. Die FCK Flats kommen in einer einheitlichen Länge für 29“ Laufräder bei euch an. An einem Ende sind allerdings zwei Schnittmarken zu sehen, die das Zuschneiden auf 26“ oder 27,5“ vereinfachen. Hier müsst ihr also nur bei der richtigen Länge für euer Laufrad den Schnitt setzten und die FCK Flats kürzen.

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    •    Im vierten Schritt wird der Schaumstoffstreifen in den halbseitig aufgezogenen Reifen eingelegt. Die beiden Enden werden im Anschluss mit dem mitgeliefertem Klettstreifen verbunden, sodass ein geschlossener Kreis entsteht.

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    •    Nun folgt der kraftaufwendige Part - der Reifen samt Schaumstoffstreifen muss wieder zurück auf die Felge. Am besten arbeitet ihr hier mit Reifenflutschi, Spüli oder ähnlichem Produkten, damit der Reifen leichter auf die Felge rutscht. Im Anschluss durch Drücken kontrollieren, ob Reifenkante vernünftig im Felgenbett liegt und sich nichts verdreht oder zerknautscht hat.

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    •    Damit sich der Reifen schon einmal in das Felgenbett setzt und das FCK Insert sich gut ausbreiten kann, sollte der Reifen einmal ohne Milch mit Luft befüllt werden. Pumpt das ganze System dafür mit Pressluft schlagartig auf. So rutscht alles in eine optimale Position und die Dichtmilch kann sich im nächsten Schritt besser verteilen.

    •    Nachdem die Luft wieder abgelassen wurde und der Ventileinsatz herausgeschraubt ist, kann der Reifen durch die Ventilöffnung mit Tublessmilch befüllt werden. Wir haben dafür eine kleine Spritze verwendet um möglichst wenig Milch zu verschütten.

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    •    Zu guter Letzt wieder mittels Kompressor Luft auf den Reifen geben und das ganze System mehrfach für zwei bis drei Minuten ordentlich schwenken und drehen, damit sich die Dichtmilch gut verteilen kann. Hierfür am besten einen hohen Luftdruck verwenden damit der Reifen prall aufgepumpt ist, denn so lässt sich die Milch besser verteilen. Im Anschluss kann die Luft wieder auf den gewünschten Druckwert abgelassen werden.

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Was einfach klingt, kann je nach Reifen und Felgenkombination durchaus etwas komplizierter werden. Die FCK Flats nehmen einen Großteil des Reifen-Innenraums für sich ein, so dass das Aufziehen des Reifens nicht immer ganz einfach ist. Reifenflutschi oder Spüli können hier allerdings wahre Wunder bewirken.
 
 
 
Testbericht
Getestet haben wird die FCK Flats Inserts vorwiegend auf unseren heimischen Hausrunden - von entspannten Trails über knackige Enduro Runden bis hin zu steinigen Downhill Strecken war alles dabei um dem Durchschlagschutz ordentlich einzuheizen.
Der Sinn dieses Produktes ist es zum Einen die Notlaufeigenschaften zu verbessern, sprich im Falle eines Reifendefektes trotzdem noch weiterfahren zu können. Zum Anderen soll das System es aber auch ermöglichen einen niedrigeren Luftdruck zu fahren um mehr Grip zu bekommen, ohne spürbare Einbußen in der Performance des Reifens zu bekommen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Reifen sich im gut gefüllten Zustand auf normalen Trails nicht anders fährt als ohne FCK Flats. Weder die Lauf- noch die Gripeigenschaften verändern sich, solange man nicht mit deutlich weniger Druck fährt. Wird der Luftdruck jedoch deutlich vermindert, um einen höheren Grip zu erhalten, wirkt der Reifen deutlich stabiler als ohne Insert. Das ist allerdings auch kein Wunder, da der Schaumstoffstreifen einen Großteil des Reifeninneren einnimmt und der Mantel so natürlich stabiler wird.
Noch deutlicher wird dieser Effekt auf der Downhillstrecke. Wo es auf diversen Steinfeldern zuvor ein unangenehmes „Klong“ zu hören gab, wenn mal wieder ein Stein den Reifen bis auf die Felge durchgeschlagen hat, herrscht nun absolute Stille - die FCK-Inserts erledigen ihren Job sehr zuverlässig. Zusätzlich kommen auch die Dämpfungseigenschaften zum Vorschein. Harte Durchschläge können einen beim Fahren unter Umständen von der gewünschten Linie abkommen lassen, allerdings eliminieren die FCK Flats diese Gefahr gänzlich. Statt einem lauten Durchschlag-Geräusch und einer Veränderung der Fahrlinie, werden Durchschläge sanft gedämpft und man kann problemlos weiterfahren.
Besonders wichtig war Jason Marsh bei der Entwicklung auch, dass seine Fahrer das Rennen im Falle eines Platten trotzdem zu Ende fahren können, denn wie oft haben Reifendefekte kurz vor der Ziellinie schon Titelträume platzen lassen! Tatsächlich konnten wir diesen Fall nur simulieren, denn es gab zum Testzeitpunkt in der Offseason weder Rennen, noch haben wir es es geschafft unseren Reifen „platt zu fahren“. Wir haben also einfach die komplette Luft aus dem Hinterrad gelassen und sind eine unserer Endurostrecken mit natürlichem Charakter und vielen Wurzeln gefahren. Natürlich kommt das Fahrgefühl nicht an das eines intakten Reifensystems heran, aber dennoch konnten wir sturzfrei und einigermaßen zügig fahren. Der Schaumstoffstreifen breitet sich im Reifen komplett aus, so dass die Felge wirklich zu 100% auf dem Schaumstoff läuft und so relativ gut gedämpft ist.
So gab es auch nach dieser Abfahrt keinen Defekt an Reifen oder Felge zu verzeichnen und wir sind uns sicher, dass dieses System im Renneinsatz über Sieg und Niederlage entscheiden kann.

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Fazit
Schlussendlich können wir festhalten: Für einen Preis von 31,90 € UVP (26,90 € aktuell bei uns im Shop) lohnen sich die MarschGuard FCK Flats Inserts in jedem Fall. Für alle Downhill- und Endurofahrer ist das System eine echte Bereicherung und vor allem für den Renneinsatz perfekt geeignet. Aber auch für den Bikepark Besucher und Hometrail Fan ist dieses System sinnvoll, denn weniger Defekte bedeuten mehr Zeit auf dem Rad! Von uns gibt es eine klare Empfehlung, allerdings minimale Abzüge bei der Montage, denn die kann unter Umständen etwas komplizierter werden.

 

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