Die Tage werden kürzer und für die meisten Mountainbiker ist es nach Feierabend schon wieder zu dunkel. Eigentlich bleibt außer am Wochenende wenig Zeit für das geliebte Hobby, wenn da nicht der Nightride wäre. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir Tipps und Tricks, die dir Spaß auf deinem MTB bei Nacht bringen.
Was ist überhaupt ein Nightride und was macht ihn besonders?
Wie der Name es schon verrät, wird beim Nightride nachts gefahren. Meist setzt sich der Fahrer eine leistungsstarke Helmlampe auf und fährt dann seine Trails im Scheinwerferlicht. Das Spannende am Nightride ist vor allem die veränderte Wahrnehmung des Trails, denn auch bereits bekannte Strecken erscheinen dir plötzlich völlig anders und meist anspruchsvoller, als sie es am Tag sind. Deine Sicht beschränkt sich auf das Scheinwerferlicht und so kannst du den Trail nicht so weit antizipieren, wie du es sonst vielleicht tust. Zu guter letzt spielt natürlich die Natur auch eine wichtige Rolle beim Nightride – es ist oft leicht gespenstisch, wenn man nachts im Wald unterwegs ist.
Welche Ausstattung benötigst du für einen Nightride?
Wie so oft entscheidet auch beim MTB-Nightride deine Ausrüstung über Erfolg und Misserfolg. Hier listen wir dir, auf welches Equipment du nicht verzichten solltest:
Fahrradbeleuchtung
Die richtige Beleuchtung beim Nightride ist das absolute A und O, denn ohne sie geht nichts. Die meisten Fahrer setzen bei Nacht auf eine leistungsstarke Helmlampe. Diese hat den großen Vorteil, dass sie beim Fahren deiner Blickrichtung folgt bzw. genau dorthin leuchtet, wo du auch hinschaust.
Dieser Punkt ist beim Mountainbiken bei Nacht extrem wichtig, denn eine fest montierte Lampe am Fahrrad nimmt dir tatsächlich die Möglichkeit den Trail zu antizipieren. Fährst du eine Rechtskurve, leuchtet die fest montierte Lampe ebenfalls nur nach rechts. Du hast also kaum eine Möglichkeit schon vor dem Kurvenausgang den weiteren Trailverlauf zu erkennen. Mit der Helmlampe kannst du bereits während der Kurvenfahrt den weiteren Trail ausleuchten und die weitere Linienwahl planen.
Achte bei der Wahl deiner Beleuchtung darauf, dass sie über ausreichend Leuchtkraft und Akkudauer verfügt. Die Leuchtkraft wird dabei in Lumen angegeben und sollte an deiner Helmlampe im besten Fall über mehr als 1000 Lumen verfügen. Grundsätzlich gilt hier: je mehr, desto besser!
Natürlich ist auch die Akkuleistung besonders wichtig. Egal ob Helmlampe oder fest montierte Lampe am Lenker, du solltest darauf achten, eine auf deine Touren angepasste Energieversorgung zu gewährleisten. Vor allem bei den Helmlampen gibt es oft verschiedene Akkus mit unterschiedlichen Leistungen. So kannst du je nach Tour entscheiden, welchen Akku du mitnimmst. Die Akkus bei Helmlampen werden meist auch am Helm befestigt. Wenn du die Lampe vorn und den Akku am Hinterkopf montierst, entsteht ein Gleichgewicht und man gewöhnt sich schneller an das Mehrgewicht auf dem Kopf.
Sehen ist das eine, gesehen werden das andere. Auch wenn du über eine leistungsstarke Beleuchtung verfügst, solltest du auf ein gut sichtbares Rücklicht nicht verzichten. Meist starten die Nightrides ja zu Hause und man legt zunächst eine gewisse Strecke im Straßenverkehr zurück.
Ein kleines Rücklicht, wie zum Beispiel dieses KNOG Blinder Mob, hilft euch dabei auf den Zwischenpassagen der Enduro-Tour auch von hinten gesehen zu werden.
Fahrradbekleidung
Wer im Herbst und Winter in der Nacht auf dem Fahrrad unterwegs ist, sollte unbedingt auf eine der Temperatur angepasste Fahrradbekleidung nachdenken. Das Zwiebelschicht-Prinzip ist hier immer noch eine gute Wahl. Wichtig ist es dabei atmungsaktive und feuchtigkeits-transportierende Kleidungsstücke zu wählen und diese mit einer wasserdichten Hardshell-Jacke zu kombinieren. Achte auch darauf, dass du in der Nacht nicht komplett dunkel angezogen bist. Bunte Kleidung mit reflektierenden Materialien sind für deinen Nightride die richtige Wahl.
In unserem Blog-Beitrag Auf dem Rad durch den Winter haben wir dir alle wichtigen Tipps und Tricks zum Thema Bekleidung im Winter detailliert zusammengefasst.
Digitale Helfer
Deine Orientierung bei Nacht ist definitiv eine andere als am Tag und so solltest du vorbereitet sein, vor allem, wenn du neue Trails in Angriff nimmst. Ein GPS-Computer wie zum Beispiel von Wahoo oder ein Smartphone mit einer Routenplanung kann dir in der Dunkelheit selbst dann den Weg weisen, wenn dein Lampen-Akku sich verabschiedet hat. Nicht zu vergessen sollte auch das Handy über einen vollen Akku verfügen, um im Notfall Hilfe rufen zu können. Nicht nur das Smartphone lässt sich übrigens mit einer Powerbank wieder zum Leben erwecken. Viele akkubetriebene Fahrradlampen lassen sich mit den entsprechenden Kabeln auch via USB aufladen. Es macht also durchaus Sinn ein wenig tragbare Energie einzustecken.
Eigentlich logisch: helle und bunte Kleidung ist in der Nacht deutlich besser geeignet als eine komplett schwarze Kombi. Sehen und gesehen werden ist hier ganz klar das Motto.
Worauf solltest du beim Nightride unbedingt achten?
Neben der Wahl der richtigen Ausrüstung spielt beim Mountainbike-Nightride aber noch ein ganz anderes Thema eine wichtige Rolle: dein Verhalten. Es geht dabei allerdings nicht nur darum sich der Natur gegenüber gütig zu verhalten, sondern auch um deine Sicherheit.
Folge den Trails und Wegen
In der Nacht kommen viele Tiere aus ihren Verstecken und gehen auf Futtersuche. Ein durch das Unterholz rasender Mountainbiker mit starker Beleuchtung ist da das Letzte, was diese Tiere erwarten. Bleib also bitte unbedingt auf den Trails und Wegen und fahre nicht einfach querfeldein.
Niemals alleine
Das Fahren bei Nacht ist auf jeden Fall gefährlicher als tagsüber und aus diesem Grund solltest du es vermeiden, alleine zu fahren. Nimm einen deiner Freunde mit und du bist auf der sicheren Seite. Und ganz ehrlich: in der Nacht ist es alleine im Wald auch gerne mal etwas unheimlich.
Pass deine Geschwindigkeit an
Auch wenn deine Scheinwerfer den Wald taghell erscheinen lassen, ist die Sicht eine komplett andere. Hindernisse lassen sich erst später erkennen, Bäume schießen rechts und links schneller an einem vorbei und und das Einschätzen der eigenen Geschwindigkeit fällt einem deutlich schwerer. Auch auf bereits bekannten Trails solltest du deine Geschwindigkeit bei deinen ersten Fahrten anpassen und dich nach und nach an das Fahren bei Nacht rantasten.
Absolute No-Gos beim MTB Nightride:
- Eine nicht angemessene Beleuchtung
- Alleine unterwegs sein
- Wege und Trails verlassen
- Die Geschwindigkeit nicht an die Sichtverhältnisse anpassen
- Kein Handy dabei haben
- Dunkel gekleidet sein
Wenn du dir unsere Tipps zu Herzen nimmst, garantieren wir dir, dass dein Nightride ein absolutes Highlight wird. Es ist eine völlig neue Art der Herausforderung und bietet dir in der dunklen Jahreszeit die Möglichkeit, auch nach der Arbeit noch aufs Mountainbike steigen zu können. In diesem Sinne: Akkus laden und ab gehts!
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