Trail klingt nach einem eher begrenzten Gebiet, „All Mountain“ hört sich da doch gleich deutlich vielseitiger an. Bei den Fähigkeiten der beiden Bikes ist es aber genau umgekehrt. Das AM-Bike kann von allem etwas, das Trailbike kann mehr! Fahrradtouren, Trails, Bikeparks – irgendwie bezwingst du mit einem AllMountain fast jede Strecke. Aber es kommt der Punkt, an dem ein anderes Fahrrad dann doch besser funktioniert. Das Trailbike kann dagegen noch etwas mehr Fahrtechnik vertragen. Das Gelände darf für ein Trailbike deutlich anspruchsvoller ausfallen, verblockter, wurzeliger und lockerer – in einem Wort: vielseitiger!
Warum werfen wir hier die beiden Bikes hier in einen Topf? Sie sind sich in der Konstruktion und Ausstattung ziemlich ähnlich, das ist der eine Grund. Auch ihr Einsatzgebiet überschneidet sich größtenteils, das wäre dann Grund Nummer zwei. Wenn du die folgenden Punkte liest, siehst du, dass ein AllMountain fast alles kann, ein Trailbike kann von allem eben noch etwas mehr.
1. Was ist ein Trailbike, was ist ein AM-Bike
AM steht für „All Mountain“, es ist das Mountainbike mit dem breitesten und vielseitigsten Einsatzgebiet. Der ganze Berg eben. Dabei kann es auch Geschwindigkeit aufbauen und ist komfortabel genug für den Dauereinsatz. Ein Trailbike rockt Flowtrails und Singletrails. Es muss wendig sein, damit du dem Trail folgen kannst, wo auch immer er dich hinführt. Es muss außerdem flexibel genug sein für alle Untergründe, die dir dabei in den Weg kommen.
Zunächst einmal sind beide Bikes in der Regel Fullys, das heißt, du bekommst nicht nur eine Federgabel, sondern auch ein gefedertes Heck. Weiter unten findest du mehr Informationen zu den Vorteilen eines Fully-MTBs.
Wie gesagt, ihre Ausstattung ist häufig sehr ähnlich, wobei es abhängig vom Hersteller oder Modell viele Gemeinsamkeiten und auch große Unterschiede geben kann. Das wichtigste Erkennungsmerkmal ist meist der Federweg der Dämpfer. Trailbikes haben davon gerne etwas mehr an Bord als AllMountains.
2. AM heißt Alles ist Möglich!
Das AM kann ganz einfach alles! Es heißt nicht umsonst ALL Mountain-Bike. Spezialisierte Bikes können manches vielleicht besser, aber es gibt so ziemlich nichts im Gelände, das ein All-Mountain nicht schafft. Die smarten Allrounder sind mit einer ausgewogenen Ausstattung und Geo bestückt, so kommen sie gut bergauf, bestens bergab und bieten genug Fahrkomfort für Touren.
Du bekommst hier einen gewichtsoptimierten Rahmen und eine möglichst leichte Ausstattung, bei steilen Anstiegen ein echter Vorteil.
Mit 100 bis 140mm Federweg schluckt das Bike so einiges, für die ganz großen Sprünge ist die Reserve aber doch eher knapp. Die ausgewogene Sitzposition fällt komfortabel genug für lange Touren und sportlich genug für volle Kontrolle über anspruchsvolle Passagen aus.
Das Einsatzgebiet ist entsprechend breit gefächert. Du wirst vor (beinahe) keinem Gelände umdrehen müssen, das Bike kommt überall weiter. Der Fokus liegt aber auf ausgedehnten Touren in bergigem Gelände. AMs klettern Anstiege gut bergauf, auch bergab kommst du anständig voran, wenn auch vielleicht nicht mit der Stabilität und den Geschwindigkeiten, die ein Downhillbike erreichen kann.
3. Trailbikes im Fokus
Trailbikes sind ebenso vielseitig wie AM-Mountainbikes, hier darf das Gelände aber gerne noch etwas anspruchsvoller ausfallen, Ausstattung und Bauweise passen sich entsprechend an. Technische Singletrails, Bikeparks oder alpines Gelände sind mit einem Trailbike durchaus drin. Auch wenn es meist nicht ganz so perfekt bergauf gepeitscht werden kann (das klappt beim AM besser), ist es uphill durchaus brauchbar.
Dafür bekommen die Bikes neben einer robusten Bauweise ein potentes Fahrwerk mit bis zu 150mm Federweg. „Robuster“ hießt in den meisten Fällen auch etwas schwerer, hier kannst du mit einem Luxus-Chassis aus Carbon gegensteuern. 1x12-Schaltungen mit ca. 10-51T sind der momentane Goldstandard.
4. Trailbikes und AM-Bikes sind prima für Einsteiger!
Ein Trailbike oder ein AM-Fully wird vielleicht nicht dein allerstes Mountainbike werden, denn den relativ hohen Anschaffungspreis, den alle Fullys nun einmal haben, finden viele für ein paar kleine Testfahrten übertrieben. Aber wenn du gerne und regelmässig auf dein Mountainbike steigst, die Hausrunde abkurbelst, Fahrradurlaub im Voralpenland angesagt ist oder Wochenenden im Bikepark, dann ist ein vielseitiges Fully der beste Garant für stundenlangen Fahrspaß ohne Einschränkungen. Daher starten Biker gerne ihre Karriere als Bike-Nut auf einem Trailbike. Sie steigen dann für maximales Gehüpfe um auf ein Enduro, prügeln ein Downhill bergab oder reißen mit einem XC-Bike sämtliche Geschwindigkeitsrekorde.
5. Wie viel Federweg braucht ein Trailbike oder Fully
Ebenso wie die Geometrie verschiebt sich der Tauchweg der Shocks immer wieder in die eine oder andere Richtung. Am All-Mountain gelten straffe 100 bis 140mm als absolut ausreichend, denn schließlich könnte es ja sein, dass du vor allem kraftvoll vorwärts oder bergauf kommen willst. Trailbikes bekommen etwas mehr Travel verabreicht, für die Dämpfer eines Trailbikes ist derzeit ein Federweg von 110 bis 150mm üblich. Derzeit, denn das kann sich mit einem neuen Modelljahr schnell ändern!
6. AM-Geo
Ein steiler Sitzwinkel kriegt ordentlich Kraft auf die Straße, pardon, den Trail. Der derzeit schwer angesagte lange Reach bringt dich in eine sportliche Sitzhaltung mit guter Kontrolle über das Bike. Die relativ flache Front liefert einen Schuss Agilität, dabei aber selbst für Downhill-Fahrten genug Stabilität.
7. Die perfekte Bereifung für Trailbikes und AM
Gute Traktion, Grip und Dämpfung sind im Gelände absolut unverzichtbar. Daher findest du in dieser Sparte eine breite Bereifung mit viel Profil. 2.3 bis 2.4 Zoll sind häufig anzutreffen, in seltenen Fällen gibt es Plus-Reifen mit 2.5 oder 2.6 Zoll.
Die Reifengröße wird gerade hier gerne zur Gewissensfrage, sie ist außerdem immer auch etwas als Modeerscheinung anzusehen. Kleinere Reifen mit 27,5 Zoll sind wendiger, beschleunigen spritziger und fahren sich verspielter. Größere 29-Zoll Laufräder schonen deine Kräfte, denn sie klettern lockerer und machen gerne Strecke. Ihre Spurtreue und das laufruhige Abrollverhalten sorgen für ein stabiles, ruhiges Fahrgefühl. Hier im Onlineshop kannst du beide Set-ups kaufen, je nachdem, welche Fahreigenschaften dir wichtig sind.
8. Warum solltest du ein Fully kaufen?
Verspielte, technische Fahrer brauchen ein Fully, wer gerne direkt fährt und vorwärts ballert, braucht ein Hardtail. Die schöne Faustregel hat sich in den letzten Jahren leider in Rauch aufgelöst. Nach wie vor sind vollgefederte Mountainbikes oder Fullys geländegäniger, vielseitiger, schwerer (und – sein wir ehrlich – teurer). Hardtails sind effizienter, schneller, leichter und günstiger. Es gibt im Einsatzgebiet heute aber viele Überschneidungen zwischen den beiden Mountainbike-Arten.
Bei Trailbike und AM-Fully musst du nicht befürchten, dass du unnötigen Ballast mit dir herumschleppst, die Gewichtsoptimierung nehmen die meisten Hersteller sehr ernst. Du kannst zudem mit dem Fahrkomfort und der guten Bodenhaftung eines vollgefederten Bikes rechnen, denn du hast die Federungs-Reserven am Start, wenn du sie brauchst. Ob Feierabendrunde oder Alpencross, mit einen Trailbike hältst du dir alle Optionen offen. Wenn du dich nicht im Vorfeld festlegen willst, gerne an deine Grenzen gehst und dabei mit dem Machbaren experimentierst, ist der Kauf eines Trailbikes mit gefedertem Rahmen oder eines AM-Fullys die einzig richtige Schlussfolgerung.
9. Bleibt das so?
Die bekannten Top-Hersteller, die MTBs bauen, möchten sich gerne jedes Jahr etwas Neues einfallen lassen! Bei dem gut gefüllten Fahrradmarkt, wie wir ihn heute kennen, ist das allerdings gar nicht so einfach. Es gibt nichts, was es nicht schon gibt. Daher bewegen sich die Änderungen, die du mit einem neuen Modelljahr erwarten kannst, oft im Bereich von ein paar Millimetern. Etwas mehr Lenkwinkel, ein paar mm Tauchweg weniger, ein kürzerer, verspielterer Hinterbau, 82 Gramm leichter…
Die kleinen Tweaks können allerdings das Handling der Bikes stark beeinflussen! Bei den neusten Mountainbike-Kreationen sind durchaus interessante Kandidaten dabei. Race-Fullys oder Downhill-Hardtails sind spannende Experimente, ob sie sich durchsetzen können, werden die kommenden Jahre zeigen. Wie überall im Fahrrad-Universum ziehen E-Bikes momentan mit ihren unmotorisierten Pendants gleich, was die Auswahl und die Vielseitigkeit angeht.
Fazit: Es bleibt spannend!
10. Trailbikes und AM-Bikes für Damen und Herren
Mountainbikes gibt es in vielen Versionen, es sind natürlich auch Modelle für Damen und Herren darunter. Aber was unterscheidet ein Fahrrad für Damen eigentlich von einem Herrenfahrrad? Es gibt Hersteller, die die Geometrie ihrer Bikes an die Körperproportionen von Frauen anpassen. Bei anderen Fahrradschmieden ist es tatsächlich nur die Lackierung, die den Unterschied macht. Es gibt außerdem Sättel und Lenker speziell für Frauen, das sollte beim Fahrradkauf aber nicht das ausschlaggebende Entscheidungskriterium sein, denn mit ein paar Handgriffen kannst du beide Bauteile austauschen.
Bei der großen Auswahl hier im Onlineshop findest du das passende Fahrrad, so viel ist sicher! Wenn du eine Vorstellung von der Passform des Rahmens haben willst, findest du in den Artikelbeschreibungen der Fahrräder die Spezifikationen. Dort sind auch die Maße des Rahmens angegeben, so bekommst du eine gute Vorstellung von der Rahmenkonstruktion.
Damit du ganz easy die passende Rahmengröße findest, haben wir in unserem Blog eine Anleitung für die Ermittlung der passenden Rahmengröße für dich. Dort erfährst du, wie du zuerst die Schrittlänge misst und dann das entsprechende Fahrrad auswählst.
11. Die Alternativen zum Trailbike und AM: MTBs im Vergleich
Wenn du ein vielseitiges Fully kaufen willst, gibt es nichts besseres als ein AM oder ein Trailbike. Aber jeder Biker hat andere Vorlieben, und für jede gibt es den passenden Drahtesel. Hier sind die Alternativ-Vorschläge im Überblick:
- Für mehr Geschwindigkeit hast du zwei Möglichkeiten. Ein XC-MTB oder Race-Fully bringt ebenfalls ein gefedertes Fahrwerk mit. Allerdings sind diese Bikes dafür gebaut, mehr Geschwindigkeit aufzubauen. Ebenfalls effizient und schnell, aber außerdem leichter und günstiger, ist ein Hardtail. Es macht auch weniger Wartungs-Streß!
- Vielseitigeres Gelände kannst du mit einem Enduro beackern, denn für noch etwas mehr Anspruch was Untergrund und Gelände angeht, wäre ein solches Mountainbike die nächste Entwicklungsstufe. Das Enduro ist eher für die Jump/Drop/ Airtime-Fraktion gedacht.
- Wenn dein Herz für ausgedehnte Fahrrad-Touren schlägt, und du ein effizientes Langstrecken-Fahrzeug suchst, solltest du bei unseren Hardtails shoppen. Für Bike-Touren würde sich auch ein Gravelbike oder natürlich ein Tourenbike eignen, hier musst du allerdings auf das MTB-Flair verzichten.
- Runter kommen sie alle, das gilt auch für ein AM. Besser bergab geht es aber mit einem Downhill-Bike.
- Riesiges Sparpotential gibt es bei den Dirt Bikes hier im Onlineshop. Günstiger wird ein stabiles Offroad-Fahrrad wohl kaum. Aber das Einsatzgebiet ist sehr begrenzt, über die Sitzposition wollen wir an dieser Stelle besser schweigen.